Karben. Die Stadt hat einen neuen Seniorenbeirat. Die Interessen der knapp 5200 Senioren und Seniorinnen über 65 Jahren, immerhin jeder vierte Karbener, vertritt ein neu zusammengesetzter 15-köpfiger Beirat. Fritz Amann wurde zum neuen Vorsitzenden gewählt.
In der Kommunalpolitik kennt er sich bestens aus, in der Stadt sowieso. Fritz Amann kam vor 39 Jahren berufsbedingt nach Karben, denn er arbeitete im Berufsbildungswerk Südhessen. Zudem war er seinerzeit als ASB-Mitglied am Aufbau des ASB-Seniorenheims beteiligt und saß für die SPD in der Stadtverordnetenversammlung. Nun hat Amann erstmals für den Vorsitz des neuen Seniorenbeirats kandidiert und sich gegen den bisherigen Vorsitzenden Horst Preißer durchgesetzt. Auch auf der Stellvertreterposition gibt es einen Neuen: Norbert Greulich wurde in dieses Amt gewählt. Auf die beiden und die weiteren 13 Mitglieder des neuen Gremiums wartet eine Menge Arbeit. Immerhin zählt jeder vierte Karbener zur Altersgruppe der über 65-Jährigen.
Ein Jahr hatte der Seniorenbeirat nämlich nicht getagt, nicht zuletzt coronabedingt. Und nach der Kommunalwahl im März hatte es dann noch ein gutes halbes Jahr bis zur konstituierenden Sitzung des neuen Gremiums am Donnerstagnachmittag gedauert. Das hatte mit den »schleppenden Rückmeldungen« zu tun, wie Bürgermeister Guido Rahn (CDU) zu Beginn der Sitzung sagte. Denn die Mitglieder dieses Gremiums werden sozusagen im Benennungsverfahren ausgewählt. Die Stadtverordnetenversammlung hatte nur beschlossen, welche Institutionen dort vertreten sein sollen. Die wiederum hatten ihre Mitglieder entsandt, was der Stadt aber zuvor schriftlich mitgeteilt werden musste. Nun also ist es endlich geschafft, das Gremium hat sich konstituiert.
Der neue Vorsitzende plädierte dafür, zeitnah zu einer ersten Arbeitssitzung einzuladen. Dafür wurde Donnerstag, 25. November, 16 Uhr, vereinbart. Bei dieser Sitzung sollen die Arbeitsschwerpunkte festgelegt werden. Dazu gehören laut Amann der aktuelle Stand des Altenhilfeplans, der bis zum Jahr 2025 verabschiedet sei, aber nun fortgeschrieben werden sollte. Zudem müssten die liegen gebliebenen Themen aufgestellt werden.
Amann plädierte zudem dafür, dass der Seniorenbeirat von der erstmals geschaffenen Möglichkeit Gebrauch machen soll, Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen zu bilden. Als erstes listete er hier auf, dass es eine AG »PC-Führerschein« geben solle, die den Beschluss des Seniorenbeirats vom 21. Oktober vergangenen Jahres umsetzen soll. Zudem schwebt Amann vor, zwei weitere Arbeitsgruppen zu bilden, die mit den jeweiligen Ausschüssen der Stadtverordnetenversammlung kooperieren sollen. Eine Gruppe solle »Planung« heißen und Themenbereich »Begegnungsstätten für Ältere in den Stadtteilen« bearbeiten. Auch eine AG Soziales soll gebildet werden. »Wenn heutzutage ein Neubaugebiet geplant wird, geht es den Planern in erster Linie um Kindergärten und Schulen. Aber auch ältere Menschen haben einen Bedarf an Begegnungsstätten.« Das müsse der Seniorenbeirat in den entsprechenden Gremien deutlich machen.
Als sinnvoll wird angesehen, dass der neue Stadtrat Manfred Winter (SPD) für den Seniorenbeirat zuständig ist. Winter soll sich um die örtliche Infrastruktur in der gesamten Stadt kümmern. Schließlich sind in der Sitzung noch die ausgeschiedenen Mitglieder des Seniorenbeirates mit einem Blumenstrauß und einer Urkunde geehrt worden: Bürgermeister Rahn und Stadtrat Winter dankten den ehemaligen Mitgliedern Ingeborg Beck, Gisela Preißer, Dorothea Schulz, Dr. Jürgen Milnik, Liane Kötter, Nadine Kreis und Jetty Sabandar für ihren teils jahrelangen Einsatz.
Mitglieder des neuen Seniorenbeirats
Fritz Amann (ASB Wohnen und Pflege); Elisabeth Amon (Johanniter-Stift); Ellen Benölken (VdK); Maria Genserowski (Diakonieverein); Werner Giesler (Verein Wohnen im Alter); Norbert Greulich (Ev. Gesamtkirche Karben); Martina Hahn (Ambulante Hospizhilfe); Andrea Jädike (ASB-Regionalverband Mittelhessen); Regina Laube-Ansoul (Senioren-Computer-Zentrum); Gloria Plate (Ausländerbeirat); Horst Preißer (Ev. Kirche Petterweil); Gabriele Ratazzi-Stoll (Mütter- und Familienzentrum); Renate Szypkowski (Seniorenclub), Klaus-Eberhard von Treichel (Verein Herz und Hand) und Dorothea Schulz (Kath. Kirchengemeinde Karben).