Bad Vilbel. Ins Rathaus „muss jetzt frischer Wind rein, jemand, wo man mal reingucken kann und es ein neues politisches Klima gibt“. Mit diesen Worten warb der FDP-Landesvorsitzende und Justizminister Jörg-Uwe Hahn für seine Parteifreundin Gesine Wambach. Sie will in Hahns Heimatstadt Bürgermeisterin werden. Den Liberalen gehe es am 21. Februar um den Wechsel und das Ende der CDU-Alleinherrschaft, betonten sie im Massenheimer „Ahrenshof“.
Hahn kritisierte, dass in der Stadt „ein Großteil der Entscheidungen in Zirkeln getroffen wird, in denen man üblicherweise Skat und Doppelkopf spielt“. Er wünsche sich eine Teilhabe der Bürger an der Ideenfindung und den Entscheidungsprozessen.
Gesine Wambach erklärte zu ihren Wahlkampfzielen, Transparenz zu schaffen sei das oberste Gebot. Die „Hinterzimmerpolitik“ müsse ein Ende haben. Sie wolle die Bürger frühzeitig informieren. Kritik dürfe es nicht erst geben, wenn die Planung schon stehe, sagte sie mit Blick auf das Bürgerbegehren gegen die Mediathek. Wambach räumte ein, ihr gefalle der Mediathek-Entwurf, aber nicht an dieser Stelle. Andererseits sei die Büchereibrücke „wenigstens ein Schritt nach vorne“. Die Neue Mitte sei schon seit dem Jahr 2005 im Gespräch, „ohne dass die Bürger sich mitgenommen fühlen“, kritisierte Wambach. Sollte das Bürgerbegehren Erfolg haben, so werde das Vorhaben blockiert, vielleicht bis zum nächsten Bürgermeisterwahlkampf, befürchtet die Liberale: „Die Frage ist doch: Überleben das die Gewerbetreibenden in der Innenstadt?“
Als wichtigstes Anliegen nannte Wambach die Stadtentwicklung: „Der Zentralparkplatz muss in einen Marktplatz umfunktioniert werden.“ Nötige Parkplätze könnten auf dem derzeitigen Hallenbadareal entstehen. Um Bad Vilbel vor allem für Familien attraktiver zu machen, solle ein Kombibad geschaffen und überlegt werden, im Kurhaus ein Kino einzurichten. Die Familienpolitik sei ihr auch sehr wichtig, so Wambach. Dazu zählten besonders der Ausbau der Betreuung Unterdreijähriger, aber auch Ferienangebote für Kinder.