Karben. Arnold Faller ist stets von Kindern umringt. Ganz egal, wo der Drehorgelspieler sein nostalgisch anmutendes Instrument zum Klingen bringt. Auch Gisela und Erhard Ochsenhirt aus Klein-Karben legen bei Faller gerne eine Gesprächspause ein. Seit 19 Jahren wirkt der 72-Jährige am Karbener Weihnachtsmarkt auf dem Rathausvorplatz mit.
Von Beginn an war er dabei und stellte seine Spendenbüchse zunächst jahrelang für die Kinderkrebshilfe in Gießen auf. Auf dem diesjährigen Weihnachtsmarkt sammelte er für die Mukoviszidose-Hilfe. Eine gute Sache, die auch von den Ochsenhirts unterstützt wird. „Wir genießen jedes Jahr die romantische Atmosphäre. Wir trinken einen Glühwein, essen ein Würstchen, zum Schluss einen heißen Sliwowitz, dann gehen wir nach Hause“, erzählt Gisela Ochsenhirt. Weihnachtliches Flair zu vermitteln, ist auch dem Karbener Gewerbeverein ein wichtiges Anliegen, wie Vorsitzender Werner Vieth erklärte. „Vor 19 Jahren initiierte der damalige Vorsitzende Horst Faß den ersten Weihnachtsmarkt mit zwölf Ständen.“
„Der Weihnachtsmarkt wird auch heute noch gerne von den Karbener Bürgern angenommen“, sagt Vieth und beißt in ein mit Paprika und Pfeffer bestreutes Käsebrot. Die Brote sind der Verkaufsschlager des Gewerbevereins. Zubereitet werden sie von Erhard Sachse, der mit Schürze und Nikolausmütze auf sich aufmerksam macht. Fünf Kilogramm Käse hat er eingekauft, ausreichend für rund 270 Brote. „Der Käse muss gut laufen, die Oberfläche angebräunt sein. Das ist das ganze Geheimnis“, weiß er zu berichten. Kalte und heiße Speisen und Getränke gibt es auch an vielen anderen der rund 70 Stände, die zu 80 Prozent von Karbener Vereinen und einigen Privatpersonen bestückt werden. Die Angebote im einzelnen aufzuzählen vermag Vieth nicht. Doch, er schwärmt vom Zwiebelkuchen der Kurt-Schumacher-Schule oder dem Stockbrot der Petterweiler Pfadfinder, den Thüringer Würstchen und vielen anderen Genüssen.
Verführerisch präsentierte sich das weihnachtliche Angebot. Ursula Jäger und Waltraud Harnack vom Ökumenekreis Karben sammelten Spenden für Kinderferien. Das Geld soll Kindern im ehemaligen Jugoslawien zugute kommen. Für Aufsehen sorgte der Posaunenchor Petterweil unter der Leitung von Michael Beczkowiak. Den weihnachtlichen Klängen lauschten auch Ilka und Rainer Obermüller aus Rendel, während sie knusprige Kartoffelpuffer in den Händen hielten. An einem anderen Stand duftete es nach Kräuterbonbons.