Mit ihrem zwischen Balkan-Beat und Gypsy-Swing angesiedelten Repertoire gastiert das „Absinto Orkestra“ am Samstag, 24. März, 20 Uhr im Bad Vilbeler Theater Alte Mühle.
Bad Vilbel. Der Balkan-Beat-Express rattert ungebremst über Deutschlands Bühnenbretter, und das Absinto Orkestra ist seit mehr als 15 Jahren eine der Lokomotiven. Inspiriert von den mitreißenden Rhythmen osteuropäischer Hochzeitskapellen erzählen fünf Musiker ihre ganz eigene Geschichte: Von der Liebe des Geigers zur Klassik, von der Django Reinhardt-Passion des Gitarristen, von der russischen Heimat des Mannes am Kontrabass, von den südafrikanischen Straßenmusiker-Jahren des Trommlers und von den bessarabischen Wurzeln des singenden Mandolinenspielers.
„Gadjo Swing“ nennt das Quintett ihr nur auf den ersten Blick wüstes Gebräu. Gadjo ist abgeleitet von Gadje, was in der Sprache der Roma die Bezeichnung für „die, die nicht dazugehören“ (also die Nicht-Roma) ist. Der „Gadjo Swing“ des Absinto Orkestra setzt sich – zu den meist deutschen Texten – zusammen aus Balkan-Folklore, Klezmer, Flamenco, Tango, Blues und Musette. Fremdartig klingende Weisen, die sich dennoch vertraut anfühlen –, im Bauch und in der Erinnerung.
Mitsingen, mittanzen: Die Live-Performance der Absintos ist nicht nur eine unwiderstehliche Aufforderung zum Mitsingen und Tanzen – hier werden Hymnen auf das Leben zelebriert, die alles einbeziehen, was diese kurze Spanne ausmacht: Liebe und Vergänglichkeit, Witz und Sehnsucht, Melancholie und Rausch.
Im Absinto Orkestra spielen Clinton Heneke, Pavel Klimashevsky, Stefan Ölke, Johannes (Jolly) Reinig und Joachim Schappert.
Clinton Heneke (Percussion, Gesang) lebt den Groove und feuert die Musik gerne mit wohlplatzierten Akzenten an, wobei seine Liebe zum Detail den Songs eine inspirierende exotische Note verleiht.
Pavel Klimashevsky (Kontrabass) widmet sich der Aufgabe, den Absinto-Haufen rhythmisch zusammenzuhalten, kann sich aber gelegentliche Eskapaden nicht verkneifen. Durch seine Zuneigung zu modernen Richtungen des Jazz liebäugelt er hin und wieder mit virtuosen Passagen. Aber auch der solide, fast schon rohe Musikpuls wird von ihm liebe- und kraftvoll präsentiert. Zudem erweitern seine Kompositionen und Arrangements das musikalische Absintouniversum um weitere – vor allem filigranere – Facetten.
Stefan Ölke (Akustische Gitarre, Gesang, Mandoline) hat das Saitenzupfen im Mandolinenorchester gelernt und trommelt in einer Samba-Batucada. Seine Frontmann-Qualitäten hat er sich während seiner Straßenmusikerzeit in Frankreich und Italien zugelegt.
Opas Teufelsgeige: Jolly Reinig (Violine) hält nicht nur das alte Bühnenoutfit seines Großvaters in Ehren, sondern spielt auch Opas Teufelsgeige, die er in alter Väter Sitte mal weinen und mal galoppieren lässt, bis am Bogen die Rosshaare glühen.
Jo Schappert (Akustische Gitarre, Gesang) bekam 1978 seine erste Gitarre geschenkt, erforscht seitdem die Welt der sechs Saiten und lässt sich von jeder Musik inspirieren, die ihm gefällt. Mit Rockbands stand er ebenso gerne auf der Bühne wie alleine mit Dobro- oder klassischer Gitarre. (hir)
Karten für die Alte Mühle kosten zwischen 14 und 21 Euro. Im Vorverkauf sind sie erhältlich bei Hildebrand II im Marktplatzzentrum, im Kartenbüro Klaus-Havenstein-Weg 1, Tel. (06101) 559455, oder per Online-Buchung unter www.kultur-bad-vilbel.de.