16 Vorstellungen beim Open-Air-Kino im Freibad • Start am 16. Juli mit »Bohemian Rhapsody«
Bad Vilbel. Daran haben die wenigsten noch geglaubt und nur wenige haben es noch gehofft: Aber im Freibad wird diesen Sommer tatsächlich noch eine große Leinwand für das Open-Air-Kino (OAK) aufgebaut. Das heißt, der traditionelle Freiluft-Event wird nicht in voller Gänze ein Opfer der Corona-Pandemie.
Ohne Corona wäre die diesjährige OAK-Saison mit dem neuen James-Bond-Film »Keine Zeit zu sterben« eröffnet werden. Wie Kino-Leiter Dennis DiRienzo berichtete, war der Vorvertrag schon abgeschlossen, aber dann traten Produzenten und Verleih auf die Bremse. Nun soll der neue Bond-Film erst im November in die Kinos kommen. Anstelle von Geheimagent 007 wird nun am 16. Juli das biografische Drama »Bohemian Rhapsody« über Sänger Freddie Mercury und die Band »Queen« gezeigt, wie bei einem Pressetermin im Rathaus zu erfahren war.
Mit 16 Kino-Abenden unter dem Sternenzelt bietet die Saison zwei Vorstellungen mehr als in den Vorjahren. Untergliedert ist die Programmfolge in vier Filmblocks, die immer von Donnerstag bis Sonntag dauern.
Tickets nur im Vorverkauf
Natürlich wird alles unter pandemiegerechten Bedingungen mit Einhaltung von Abstandsregeln, Hygiene- und anderen Sicherheitsvorkehrungen stattfinden. Es gibt keine Abendkasse, der Ticketverkauf erfolgt entweder nur online oder direkt im Kartenbüro im Klaus-Havenstein-Weg 1. Pro Vorstellung dürfen lediglich 200 Zuschauer eingelassen werden.
»Ungewöhnliche Zeiten erfordern angepasste Maßnahmen«, sagte Bürgermeister Thomas Stöhr. »Auch werden wir in diesem Sommer natürlich keine großen Besucherzahlen haben. Es wird keinen großen Catering-Bereich geben und wirtschaftlich wird das Open-Air-Kino in diesem Jahr auch nicht.« Einen im Rahmen des Möglichen erlaubten Kultursommer, wolle man aber den Bad Vilbelern und Gästen von außerhalb bieten. Kulturamtsleiter Claus-Günther Kunzmann sprach in diesem Zusammenhang von einem »Schuss Kultur«.
Hoffen auf neue Filme
Durch die Untergliederung des Programms in vier Blöcke könne man gegebenenfalls nachsteuern und auf neue Entwicklungen in Sachen Corona reagieren. Doch haben die vier Pausen auch einen anderen praktischen Grund: »Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht. Seit dem 12. März sind im Prinzip keine Filme mehr angelaufen, denn die Kinos waren ja geschlossen«, erklärt Programmleiter Dennis Di Rienzo. »Die Auswahl an Filmen, die wir zeigen können, ist also recht gering. Im Prinzip sind es nur alte Filme, die bereits auf Streaming-Plattformen zu sehen sind oder in den vergangenen Wochen in Autokinos rauf und runter liefen«, sagt er.
Das sei der Grund, warum bisher nur für den ersten der vier Blöcke die Filme bekannt sind. »Wir fangen am Donnerstag, 16. Juli, mit Bohemian Rhapsody an«, erklärt Di Rienzo. »Vergangenes Jahr wollten viele Leute diesen Film bei uns sehen, aber es hat so stark geregnet, dass viele nicht kommen konnten. Außerdem verkörpert der Film Lebensfreude und ist deshalb perfekt für die Eröffnung geeignet.« An den drei Tagen darauf werden Disneys »Onward« sowie die Filme »Nightlife« und »Das perfekte Geheimnis« gezeigt.
»Die Filmbranche steht kurz vor Lockerungen, viele Kinos gehen wieder an den Start. Wir stehen mit allen möglichen Firmen in Verhandlungen und können so, wenn es irgendwie geht, doch einige Film-Neustarts in unser Programm einfügen.«
Sicherheitskonzept
Damit alle trotz Corona ein entspanntes Open-Air-Kino-Gefühl haben können, hat sich Annette Zindel-Strauß vom Kulturamt mit einem Hygienekonzept beschäftigt. »Die Leute sollen sich wohlfühlen. Und ich denke, dass es uns gelungen ist, ein Konzept zu entwickeln, das Besucher und Mitarbeiter gut schützt.« Sobald jemand seinen Stuhl verlässt, muss er die Nasen-Mundmaske aufziehen. Hinzu gesellen sich obligatorische Desinfektionsmittelspender und Markierungen auf dem Boden. Dennis Di Rienzo appelliert: »Wir wollen nicht die Gefängniswächter spielen. Wir bitten um verantwortungsvolles Handeln, welches für uns alle das Vergnügen ermöglicht.«
Von Niklas Mag und Hans Hirschmann
Preise, Buchung und Bollerwagen-Catering
Das Open-Air-Kino wird am Donnerstag, 16. Juli, mit »Bohemian Rhapsody« eröffnet. Am Freitag, 17. Juli, folgt mit »Onward« der aktuelle Disneyfilm und am Samstag und Sonntag gibt es »Nightlife« und »Das perfekte Geheimnis« zu sehen, in denen Elyas M’Barak jeweils die Hauptrolle spielt.
Hierfür hat der Verkauf der auf jeweils 200 begrenzten Tickets begonnen. Sei kosten acht Euro. Einlass ins Freibad ist ab 21.30 Uhr, Filmbeginn nach Einbruch der Dämmerung gegen 22 Uhr. Der Verkauf erfolgt entweder online über Frankfurtticket.de oder direkt im Kartenbüro im Klaus-Havenstein-Weg 1.
Der zweite Filmblock dauert vom 23. Juli bis zum 26. Juli, Block drei vom 30. Juli bis zum 2. August und der vierte Block vom 6. August bis zum 9. August. Der Spielplan wird immer drei Tage vor Beginn eines Blocks bekannt gegeben.
Das sonst übliche Vorprogramm mit Bingo usw. sowie das Catering fallen den Hygienebestimmungen zum Opfer. Als kleiner Ersatz wird das OAK-Team fünf vom Bauzentrum Maeusel zur Verfügung gestellte Bollerwagen mit Popcorn, Eis, Bier, Mineralwasser und anderem »Filmfutter« bestücken unddamit vor Filmbeginn durch die Sitzreihen pendeln.
Die Besucher dürfen auch Getränke und Essbares selbst mitbringen, allerdings sind Glasflaschen und Gläser strengstens verboten. (nma)