Gemeinsam gehen die Fraktionen im Stadtparlament vor, wenn es um die Bewerbung für den Hessentag geht. In der jüngsten interfraktionellen Sitzung zu diesem Thema am Freitag hoben sich alle Hände für einen gemeinsamen Antrag.
Bad Vilbel.Am 28. März geht es im Stadtparlament um die Bewerbung zum Hessentag, auch wenn das Thema bislang noch nicht auf der Tagesordnung zu finden ist. Denn in einer weiteren Sitzung am Freitag haben alle Fraktionen für die Bewerbung gestimmt. „Mit einer Zweidrittelmehrheit können wir so den Antrag auch noch an diesem Tag auf die Tagesordnung heben“, erläutert dazu die CDU-Fraktionsvorsitzende Irene Utter.
Auch das jüngste Treffen sei sehr einvernehmlich gelaufen, sagt Utter. „Wir sind bei der Formulierung des Antrages noch auf die Wünsche jeder Fraktion eingegangen, so dass ich keine Probleme mehr erwarte“, sagt Utter.
Kleinere Probleme hat aber noch die SPD, sagt Fraktionschef Christian Kühl. Die Fraktion stehe hinter dem Vorhaben. Doch noch sei nicht jeder innerhalb der Parteibasis überzeugt. Deswegen hat die SPD zu ihrer Jahreshauptversammlung am Samstag den Oberurseler Bürgermeister Hans-Georg Brum (SPD) eingeladen, der über seine Erfahrungen als Ausrichter des Hessentags berichtet.
„Wir hoffen, die Zweifler überzeugen zu können“, sagt Kühl. Doch selbst wenn die Parteibasis sich gegen die Bewerbung aussprechen sollte, kann die Fraktion danach frei entscheiden. Gut wäre diese Zerreißprobe aber keinesfalls. Kühl ist aber davon überzeugt, dass die Partei diesmal mehrheitlich hinter dem Vorhaben steht. „Es wird versucht, allen Fraktionen entgegenzukommen“, verweist auch Kühl auf die interfraktionelle Sitzung.
Begeistert sind alle Fraktionen vom bisherigen Verlauf der Dinge, vor allem von den Bürgerversammlungen. „Sehr informativ und gut gemacht“ findet der grüne Fraktionsvorsitzende Jens Matthias. Die Grünen stünden dem Hessentag offen gegenüber.
Doch haben sie Bedingungen formuliert, zu der nicht nur die Bürgerbeteiligung gehört. Weiterhin gefordert sind Nachhaltigkeit, ein CO2-neutraler Hessentag, die intensive Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, Investitionen in das städtische Grün, regelmäßige Informationen und ein finanziell beherrschbarer Hessentag, der andere Aufgaben der Stadt nicht vernachlässigt. Die Anforderungen an den Hessentag selbst werden auch regelmäßig in den Präsentationen von Kulturamtsleiter Kunzmann thematisch ganz nach vorne gestellt.
Auch die FDP spricht sich für den Hessentag aus und lobt die Bürgerversammlungen. „Gerade durch die positive Unterstützung mit neuen Ideen durch die Bad Vilbeler haben wir die gute Grundstimmung, die uns verheißt, dieses Ereignis als Chance für unsere Stadt zu nutzen,“ sagt Fraktionschef Jörg-Uwe Hahn.
„Dank des Hessentags wären wir finanziell in der Lage, mit einem restaurierten Kurhaus, einem neuen kleineren Kongresszentrum und einem Hotel einen weiteren Meilenstein zu setzen. Und der Parkplatz gehört dann unter die Erde, der Platz kann wieder Kurpark werden“, fasst Hahn zusammen. Durch das Datum im Frühjahr 2020 entstehe zudem „gesunder Druck“, das Erlebnisbad und das Kurhaus bis dahin fertig zu bekommen. Um aber auch die Mitarbeiter der Stadtverwaltung nicht zu überlasten, „müssen wir Berater aus ehemaligen Hessentagsstädten nach Bad Vilbel holen“.
Etwas zögerlicher gaben sich zunächst die Freien Wähler. Doch nun stehen auch sie geschlossen hinter dem Vorhaben.