Auf 138 zusätzliche Parkplätze können sich Pendler an der Westseite des Nordbahnhofs freuen. Dort haben Stadt und Stadtwerke einen Park+Ride-Platz eingerichtet. Auch die Tarife sind sozial: 50 Cent für einen ganzen Tag.
Bad Vilbel. Die Nutzer sind dem offiziellen Termin zuvorgekommen. Quasi mit den Autoreifen haben schon etliche Pendler für die neuen Stellflächen abgestimmt. Knapp zwei Dutzend Autos stehen schon auf dem neuen Platz, der über den zweiten der neuen Kreisel und die Max-Planck-Straße schnell erreichbar ist, als Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU), Stadtwerkechef Ralph Franke und Stadtrat Klaus Minkel (CDU) die Nutzung freigeben.
Vorausgegangen waren einige Umbauarbeiten auf dem Areal. Früher standen dort neben einem Kleingartengelände großformatige Transformatoren und Strommasten des Ovag-Umspannwerks. Das ist schon vor Jahren auf die andere Seite der Nordumgehung verlegt orden. An seinem letzten Tag als hauptamtlicher Geschäftsführer der Stadtwerke unterzeichnete Minkel den Vertrag mit der Ovag. Die Stadtwerke kauften zu 200 Euro den Quadratmeter das Areal, das nun auf 5000 Quadratmetern mit Parkplätzen bebaut wurde. Weitere 4000 Quadratmeter westlich der Parkplätze stehen noch für Bauland zur Verfügung. „Dies erspart der Stadt den Einsatz ihres Grund und Bodens für diesen Zweck. Die Stadt gewinnt somit wertvolles Bauland“, erläutert Minkel.
500 000 Euro Zuschüsse
Auf dem Gelände gibt es 138 Stellplätze, drei davon behindertengerecht. Dafür wurden 400 000 Euro investiert, unter anderem auch in stromsparende LED-Straßenlampen. Unter Einbeziehung des Grunderwerbs werden Zuschüsse von rund 500 00 Euro durch Bund und Land erwartet. Durch kluge Nutzung der hohen Zuschüsse für P+R-Plätze könne somit den Pendlern mit relativ niedrigen Eigenmitteln der Stadtwerke geholfen werden, so Stadtrat Minkel.
Die Ovag spannt nun weiter nördlich von Hochspannung auf Mittelspannung um. Die Stadtwerke übernehmen durch ihre neue Umspannstation auf Mittelspannungsebene und stufen auf Niederspannung um. Vorher konnten sie das nicht, erläutert Minkel. Der Parkplatz ist auch in die Bahnhofsneugestaltung eingebunden.
Am östlichen Ende grenzt der Zugang an eine freie Fläche, die nächstes Jahr benötigt wird. Noch bis Jahresende soll nämlich die Sanierung der Dieselstraße abgeschlossen sein. Dann kommt in einem zweiten Bauabschnitt die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes dran. Dafür muss der Busbetrieb übergangsweise auf die andere Seite der Gleise, an den Rand des Parkplatzes verlegt werden. Das Gelände, das den Stadtwerken gehört, diene einer sinnvollen Nutzung des Nahverkehrs, betont Stadtwerke-Geshäftsführer Ralph Franke, denn nicht überallhin könnten die Vilbusse fahren.
Gebühr gegen Zuparken
Die Nutzung des Platzes soll nicht durch hohe Parkgebühren aufgehalten werden. Lediglich 50 Cent kosten 24 Stunden Parkzeit. Das solle die Akzeptanz für Pendler erhöhen. Zugleich aber sei eine Gebühr wichtig, um zu vermeiden, dass die Stellflächen sonst durch abgestellte Autos oder Lkw dauerhaft blockiert würden, betont Stöhr. Dagegen habe man auf anderen Parkplätzen kaum eine Handhabe. Auch anderes ärgert Anwohner: Vermüllung und Erdhügel am Rande der Wohnbebauung, wo derzeit noch Kanäle gelegt werden.