Herr Kasten, was sagen Sie zur Absage an Bad Vilbel und Karben, in der Fluglärmkommission mitzusprechen?
RONALD KASTEN: Das hatten wir befürchtet. Denn es gibt viele Gemeinden, die viel stärker von Fluglärm betroffen sind, und die schon viel länger versuchen, dort einen Sitz zu erhalten.
Wie beurteilen Sie die Begründung, dass das Gremium mit noch mehr Mitgliedern nicht mehr arbeitsfähig wäre?
KASTEN: Das kann ich schon nachvollziehen. In der Kommission soll ja laut Gesetz eigentlich ein Gleichgewicht bestehen zwischen denjenigen, die vom Flughafen belastet werden, und denen, die von ihm profitieren. Wenn noch mehr Gegner dort reinkommen, wäre das Ungleichgewicht noch größer.
Wie froh sind sie darüber, dass die geplante Verlagerung von Abflügen von Frankfurts Norden über Bad Vilbel und Karben gestoppt ist?
KASTEN: Da herrscht bei uns eine mäßige Freude. Denn es ist nicht mehr als die Bestätigung des Status quo – und wir haben ja gerade ein Terror-Wochenende hinter uns. Das ohnehin geplante Wachstum der Flugbewegungen bekommen wir trotzdem ab. Es wird nur jetzt nicht schlagartig geschehen.
Könnte eine zusätzliche, weiter östlich gelegene Nordabflugroute helfen?
KASTEN: Eine Verlagerung entlastet ja unterm Strich nicht, der Lärm wird nur zu anderen Menschen verlagert. Gegen einen noch weiter östlichen Abflug stemmt sich zum Beispiel Offenbach, weil das dort eine erhebliche Neubelastung bedeuten würde.
Ronald Kasten ist Sprecher der Bürgerinitiative „Bad Vilbel minus Fluglärm“. (den)