Die ehemalige Geschäftsstelle des Hessischen Turnverbands (HTV) in der Huizener Straße ist für Flüchtlinge bezugsfertig. Schon am 26. Oktober sollen die ersten acht Flüchtlinge eingezogen sein.
Bad Vilbel. Dezentral und kleinteilig: Diese Strategie will Bad Vilbel auch weiter verfolgen, Turnhallen und Bürgerhäuser sollen weiterhin nur allerletzte Option bleiben. „Angesichts der Flüchtlingszahlen, die uns erwarten, war klar, dass auch wir weitere Gebäude benötigen, in denen für diese Menschen Platz ist. Das ehemalige HTV-Gebäude ist bestens geeignet“, erklärten Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) und Sozialdezernentin Heike Freund-Hahn (FDP) bei einem Besuch in der neu eingerichteten Unterkunft.
Aktuell sind der Stadt 16 weitere Flüchtlinge zugeteilt worden. Acht davon sollen die ersten Bewohner der Herberge werden, die noch einen zweiten Rettungsweg erhält.
Verein wird gegründet
Für die städtische Flüchtlings-Koordinatorin Susanne Förster eine wichtige Sache, da rund 60 Menschen hier unterkommen werden. Die Anzahl der Flüchtlinge erhöht sich mit der neuen Zuweisung auf 166. „Wir wissen, dass wir damit noch lange nicht am Ende angekommen sind. Aber wir wissen dass die Stadt mit vereinten Kräften alles dafür tut, die Flüchtlinge aufzunehmen und ihnen bei der Integration zu helfen“, sagt Freund-Hahn.
Ein Schritt zur gelungenen Integration soll auch der Verein zur Flüchtlingshilfe sein, der auf Initiative der Stadt gegründet werden soll. „Die Satzung ist gerade in Arbeit, schon bald werden wir zur Gründungsveranstaltung einladen. Die ersten Gespräche zur Ausrichtung des Vereins sind sehr vielversprechend. Das wird die Arbeit für und mit den Flüchtlingen auf eine neue Stufe stellen“, sind sich Stöhr und Freund-Hahn sicher, die zudem für „demnächst“ einen Dankesabend ankündigen.
Erneuter Aufruf
„Die ehrenamtlichen Helfer, die als Paten Flüchtlinge betreuen und ihnen helfen, in ihrer neuen Heimat Fuß zu fassen, leisten eine Arbeit, die man gar nicht hoch genug einschätzen kann. Als Geste des Dankes möchten wir sie deshalb zu einem Abend einladen“, sagt Stöhr.
Neben den Unterkünften für neu ankommende Flüchtlinge sucht die Stadt auch weiterhin Wohnungen für bereits anerkannte Asylbewerber. „Wir starten erneut einen Aufruf. Wer eine Wohnung zu vermieten hat, kann sich gerne melden“, sagen Stöhr und Freund-Hahn.
Für die Vermietung an anerkannte Flüchtlinge gilt die Mietobergrenze des Jobcenters. Ein Mietvertrag wird direkt mit den Flüchtlingen geschlossen und ist damit ein privatrechtliches Mietverhältnis. In Bad Vilbel sind es zumeist alleinstehende, junge Männer, die als anerkannte Flüchtlinge eine Mietwohnung suchen. (zlp)
Wer eine Wohnung zu vermieten hat, meldet sich bitte im Rathaus: Tel. (0 61 01) 60 22 78, E-Mail: susanne. foerster@bad-vilbel.de.