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Finanzamt sorgt für rote Zahl

Bad Vilbel. Schwer zu überschauen sind für Außenstehende die Aktivitäten und Besitztümer der städtischen Stadtwerke. Unter der Leitung von Klaus Minkel kam der Eigenbetrieb in den vergangenen 20 Jahren zu zahlreichen Immobilien. Unabhängig davon verkauft die separate Stadtwerke-GmbH Strom, Gas und Wärme. Sie betreibt die Stadtbuslinien, ein Car-sharing-Angebot, das Parkhaus unter der Vilco. Die Stadtwerke organisieren die Müllabfuhr und sind an vier Windparks und zwei Solarstrom-Feldern beteiligt und bereiten gerade den Bau eines mehr als 200 Millionen Euro teuren Rechenzentrums bei Massenheim vor. Am geplanten Bau der 400 Millionen Euro teuren Therme wirkt das städtische Unternehmen ebenfalls mit (wir berichteten, Redaktion).
Bilanzsumme in Höhe von 107 Millionen Euro
Einen kleinen Einblick gibt die Sitzung des vor den Weihnachtstagen tagenden Haupt- und Finanzausschuss, wo der e Jahresabschluss des Stadtwerke-Eigenbetriebs für 2023 gebilligt wurde. Der Immobilienzweig weist demnach eine Bilanzsumme von 107 Millionen Euro aus. Zum vorigen Jahresende wäre ein Überschuss in Höhe von 42 000 Euro geblieben, schreibt das Bilanzprüfungsunternehmen Schüllermann. Doch eine Steuernachforderung des Finanzamtes habe die Bilanz dann auf ein Minus in Höhe von 712 000 Euro gedrückt.
Kein Problem bei einem Unternehmen dieser Größe. Die Stadt als Eigentümerin bekam für 2023 rund eine Million Euro als Gewinn ausgewiesen. Für 2024 hat der Eigenbetrieb 1,23 Millionen Gewinn Euro geplant. Doch aktuell wird es wohl weniger, so Schüllermann. Es sei schwerer geworden, die eigenen Bürogebäude lukrativ zu vermieten.
Der Jahresabschluss gibt Hinweise, wie wertvoll oder verlustreich die einzelnen Gebäude der Stadtwerke sind. Insgesamt brachten sie fast neun Millionen Euro in die Kasse. Verluste machte im Vorjahr die Kantine im Rathaus (145 000 Euro), die Gaststätte in der Büchereibrücke (61 000) und die Gaststätte der Heilsberg-Sporthalle. Einen kleinen Gewinn warf beispielsweise das 2015 gekaufte Woolworth-Gebäude am Biwer-Kreisel ab.
Verschuldung um
4 Millionen E gesunken

Die Verschuldung der Stadtwerke-Immobiliensparte ist im Laufe des Jahres 2023 laut Bericht um gut vier Millionen Euro gesunken. Von ursprünglich 94,7 Millionen waren am Jahresende noch 64,5 Millionen Euro abzuzahlen. Binnen eines Jahres mussten 1,7 Millionen Euro an Zinsen gezahlt werden.
An der Konrad-Adenauer-Allee besitzt der Eigenbetrieb 73 vermietete Wohnungen, die erst fünf Jahre alt sind. Gerade mal zwei Jahre alt ist das Wohnhaus am Lehnfurter Weg mit 16 Wohnungen. Ein weiteres Haus mit Mietwohnungen wollen die Stadtwerke in Gronau bauen. Im Zusammenhang mit der halb zum Besitz der Stadtwerke zählenden Europäischen Schule verzeichnet der Bericht Mieterlöse in Höhe von 2,1 Millionen Euro.
Summa summarum verzeichnet der Bericht der Immobiliensparte ein Anlagevermögen von fast 83 Millionen Euro. Knapp 61 Millionen sind davon mit Fremdkapital finanziert. kni