Karben. „Ausnahmezustand – Verrückt nach Leben“ – so lautet das Motto des Filmfestivals vom 28. September bis zum 2. Oktober im Cinepark Karben. Dabei werden Filme gezeigt, die verschiedene Aspekte aus der Lebenswelt von Jugendlichen thematisieren. Zielgruppe sind nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene; so werden die Filme teils für Schüler der Kurt-Schumacher-Schule (KSS) und ein zweites Mal öffentlich gezeigt.
Die Stadt Karben beteiligt sich am bundesweiten Filmfestival, das vom Verein „Irrsinnig Menschlich“ aus Leipzig veranstaltet wird und seit 2006 stattfindet. „In anderen Städten werden die Filme etwa in sozialpsychiatrischen Einrichtungen gezeigt. Wir sind die einzige Stadt, in der eine Schule gemeinsam mit der Stadt und dem Kinobetreiber das Festival ausrichtet“, hebt das Vorbereitungsteam hervor, bestehend aus Heidi Gritschke, Projektleiterin Soziales Lernen an der KSS, Anette Kehrbaum und Bettina Kreutz von der Schulsozialarbeit der Stadt Karben. Die Schirmherrschaft hat Ehrenbürgermeister Detlev Engel übernommen. Zudem wird das Filmfestival vom Förderverein der KSS finanziell unterstützt.
Die Filme spielen in der Lebenswelt Jugendlicher. Neben eher leichter Kost, etwa in der Komödie „Übergeschnappt“, werden schwierige und extreme Situationen thematisiert. So schafft es in „War Child“ ein ehemaliger Kindersoldat aus dem Sudan mit Hilfe von Rap-Musik zurück ins normale Leben. „Dabei geht es darum, zu zeigen, welche Lösungsmöglichkeiten aus Krisen heraus führen können“, erklären Kehrbaum und Kreutz.
In „Nacht vor Augen“ werden die Probleme junger deutscher Soldaten im Afghanistan-Einsatz thematisiert. Und es geht um weitere Krisensituationen, in die Jugendliche geraten können, etwa der Gedanke an Selbstmord. „Wir stellen fest, dass trotz zahlreicher Angebote viele Jugendliche Probleme haben, Krisen zu bewältigen. Auch bei unseren Schülern kommen psychische Zusammenbrüche oder psychosomatische Beschwerden vor“, berichten Gritschke und Kehrbaum aus ihrem Alltag. Der Film sei ein geeignetes Medium, um die Schüler anzusprechen. Doch es geht nicht nur darum, sich mit den Filmdarstellern zu identifizieren. So hat das Vorbereitungsteam Fachleute mit ins Boot geholt, die im Anschluss an die Filme bereit stehen, um mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Hierzu gehören Mitarbeitern von Pro Familie, Bundeswehr oder aus der Psychiatrie, die Pfarrer Eckart Dautenheimer und Konrad Schulz von den evangelischen Kirchengemeinden Okarben und Rendel.
„Das Filmfestival ist ein neuer Weg in der Präventionsarbeit“, hebt Gritschke hervor. Mit Plakaten machen die Veranstalter auf das Festival aufmerksam. „Übergeschnappt“ heißt der Auftaktfilm am Montag, 28. September, der um 17.30 Uhr beginnt. Die Komödie aus den Niederlanden ist für Kinder ab sechs Jahren. Der Eintritt kostet für Erwachsene 4 Euro und für Kinder 2 Euro. Am Dienstag, 29. September, ist um 17.30 Uhr die deutsche Produktion „Lebenszeichen“ zu sehen. Der Eintritt beträgt zwei Euro. Mit „Der zweite Bruder“, frei ab 12 Jahre und nur 22 Minuten lang, geht es am Mittwoch, 30. September, weiter. Beginn ist um 17.30 Uhr, der Eintritt kostet einen Euro. Um 20 Uhr ist der Film „Nacht vor Augen“, frei ab 12 Jahren, zu sehen; Eintritt vier Euro. Der letzte Film startet am Donnerstag, 1. Oktober, um 17.30 Uhr: „War child“, frei ab 12 Jahre kostet zwei Euro Eintritt. (kre/cwi)