Susanna und Figaro sind verliebt. Aber – alles geht drunter und drüber am Tag vor der Hochzeit. Man verkleidet sich, Briefe werden heimlich ausgetauscht, Graf und Gräfin streiten sich – kommt die Hochzeit zustande? Ein verwirrender Tag endet glücklich.
Bad Vilbel. Mit Mozarts „Figaros Hochzeit“ starten die Burgfestspiele in die Saison. Die Premiere dieser Opern-Inszenierung „für alle ab fünf Jahren“ in der Regie von Benedikt Borrmann findet am Sonntag, 7. Mai, 12 Uhr statt – die öffentliche Generalprobe bereits am Samstag, 6. Mai, ab 15 Uhr. Eine weitere Vorstellung steht für Montag, 8. Mai, 10.30 Uhr auf dem Spielplan. Danach folgen weitere Auftritte ab Juni.
Das Besondere der Bad Vilbeler Opern-Inszenierungen beschreibt der musikalische Leiter Markus Höller wie folgt: Das Hauptziel ist sicherlich, den Kindern einen altersgerechten Zugang zur Opernwelt zu eröffnen und ihnen damit einen (meist eher unbekannten) Teilbereich des kulturellen Lebens zu zeigen. Die musikalischen Bearbeitungen sollen einerseits den Grundideen des Komponisten entsprechen, anderseits mit den Arrangements für ein Kammermusikensemble (4 bis 5 Musiker) neue klangliche Möglichkeiten schaffen. So können allein durch die (teils ungewöhnliche) Instrumentenwahl gezielt Akzente gesetzt, neue Klangfarben kreiert und bei Kindern und Erwachsenen große Neugier geschaffen werden. Beispielsweise bot das Mitwirken einer Saz in der „Entführung aus dem Serail“ die Möglichkeit, Orient und Okzident auch musikalisch deutlicher zu verbinden. Der Einsatz von Akkordeon und Posaune im „Fliegenden Holländer“ konnte die Dramatik und das Thema „Meer“ ideal unterstützen. In „La Cenerentola“ kam Rossinis komponierte Leichtigkeit und Spritzigkeit auch durch den Einsatz der Mandoline (neben Flöte, Violine, Fagott und Klavier) bestens zur Geltung. Eine Marimba war in Humperdincks „Hänsel und Gretel“ nicht nur optisch ein Highlight, sondern konnte durch die große Variabilität (auch des Spielers) vielfältige musikalische Funktionen im Rahmen des Ensembles übernehmen. Der Einsatz einer akustischen Gitarre in „Die Zauberflöte“ gab Mozarts Arien teilweise eine intime Songcharakteristik.
Insbesondere beim jungen Publikum sollte auch der visuelle Effekt nicht unterschätzt werden: Das Musikensemble ist jederzeit auf der Bühne sichtbar und damit Teil des Geschehens – im Gegensatz zum großen Orchester im Orchestergraben. Gerade der junge Zuhörer ist interessiert zu sehen, wie die Klänge entstehen, was ein Wirbel auf der Marimba bewirkt, wie ein Fagott funktioniert …. Der Klang eines großen Orchesters wird nicht vermisst, sondern das kleine Kammermusikensemble kann durch den direkten Kontakt sogar eher zum eigenen Musizieren und Singen anregen und ermutigen.
Dass das Gesangsensemble ausnahmslos aus jungen Sängerinnen und Sängern besteht, gibt den Bad Vilbeler Fassungen eine jugendliche Frische, die vielleicht auch dem Vorurteil der „angestaubten“ Opernwelt entgegenwirkt. (zlp)
Eintrittskarten zu „Figaros Hochzeit“ kosten für Erwachsene an der Tageskasse zwischen 9,50 Euro und 14 Euro, für Kinder zwischen 7,50 Euro und 12 Euro. Im Vorverkauf beim Kartenbüro im Klaus-Havenstein-Weg1, Telefon (06101) 559455, sind die Tickets jeweils 2 Euro günstiger. Online-Buchung und der komplette Spielplan im Internet unter www.kultur-bad-vilbel.de.