Bad Vilbel. Die Lösung von Problemen liegt oft so nahe. Dass man am leichtesten zu Geld kommt, wenn man verreist, das zeigte „Reiseprofi“ Nina Laupus mehr als 300 Besuchern bei der Handwerkersitzung des Karnevalvereins Fidele Sandhasen im Kurhaus. „O Herr, bescher mir ein paar Wanzen und lass die Mäuse weiter tanzen“, flehte sie täglich in ihrem Nachtgebet.
Der Sandhas wunderte sich über den Wunsch der Heilsberger nach „Sprudel und Wappen oder Wasserbuben mit Krug und Kappen“ für ihren Kreisel und darüber, dass „ihr nach 60 Jahren wisst, dass der Heilsberg ein Teil von Vilbel ist“. Zur Lösung dieses Problems schlug er vor, „ein unsichtbares Loch“ in den Kreisel zu stellen. „Das sieht man nicht, und keiner kann sich beschweren.“
Wirkungsvoller als jeder gute Ratschlag vermochten die Aktiven des Karnevalvereins alle Sorgen durch gute Laune zu vertreiben. Schon als das Gardecorps den Handwerkerelferrat mit dem Sitzungspräsidenten Wolfgang Merk und Präsidentin Margot Hilling sowie dem Kinderprinzenpaar Lisa II. und Tim I. auf die Bühne geleitete und anschließend einen flotten Marsch präsentierte, erreichte das Stimmungsbarometer beachtliche Werte. Es steigerte sich durch den Vortrag des „Sandhasen“, der im 38. Jahr auf der Bühne stand, um auf ein „Märchenjahr“ zurückzublicken: die WM, die Vorfreude auf einen märchenhaften Mosaik-Pavillon und das geplatzte Stoiber-Märchen in Bayern.
Schneller als viele Worte erreichten die drei- bis siebenjährigen Tänzerinnen der Purzelgarde mit ihrem „Abrakadabra“-Tanz die Herzen des Publikums. Die Solotänzerinnen Yasemin Bedil und Yvonne Momberger rissen die Zuschauer mit ihren leichtfüßigen Polka-Auftritten zu Beifallsstürmen hin.
Die sieben- bis elfjährigen Tänzerinnen der Bunnys zeigten, wie graziös man die „Kugel einlochen“ kann. Die Stoppelhopser als nächsthöhere Tanztruppe der Elf- bis 16-Jährigen fochten auf der Bühne den „Krieg um Troja“ aus und ernteten für diesen kämpferischen Einsatz ungeteilten Applaus.
Dazwischen stritten sich Ina Momberger-Ascher und Ria Leistikow trefflich über die Vorzüge des Lebens. Nicole Leistikow, Heike Merk und Marina Gattinger-Taucher demonstrierten auf amüsante Art, was passiert, wenn das Radio „Wellensalat“ produziert.
Hart mit den Männern ins Gericht ging Heike Merk, die als „Frau des Präsidenten“ den Mitgliedern im Elferrat sagte: „Das wird man hier in unserem Land ganz ohne Können und Verstand.“ Margot Hilling legte einen drauf: „Hört gut zu, ihr blöden Penner: Wir verzichten auf euch Hampelmänner!“ Wild brüllten die Herren der Schöpfung dagegen an.
Je später der Abend, umso geballter die tänzerischen Höhepunkte. Beim Schautanz „Eiszeit“ der „Never Endings“ rangen auf faszinierende Weise Feuer und Eis miteinander. Manchen Brüller provozierte das neue Sandhasen-Männerballett „Die kleinen Jägermeister“. Die Big-Bobbes-Mama-Wackler verbreiteten beste Unterhaltung als „Zirkus Kunterbunt“. Ebenfalls kunterbunt in eine hochklassige Tanzleistung des Gardecorps verpackt gab es noch ein „verhextes Märchen“.