Bad Vilbel. Bundeswehr-Sprecher Jürgen Fischer zu Hit Radio FFH: „Wir hatten eine Band engagiert, die uns in Stimmung bringen sollte – die musste absagen.“ Keine Silvester-Party also für die 1000 Bundeswehr-Soldaten im „Camp Marmal“ in Mazar-E Sharif in Afghanistan? Der „Notruf“ aus dem größten Feldlager der Bundeswehr im Ausland in das Sendehaus am Bad Vilbeler Kurpark blieb nicht ohne Folgen. Der findige hessische Privatsender machte seinem Ruf als erfolgreichster Hessensender alle Ehre. Man überlegte kurz, aber messerscharf, dass nicht sein kann, was nicht sein darf. Und leistete „Schützenhilfe“, genauer musikalische Entwicklungshilfe zum Jahreswechsel.
Zwei Tage vor Silvester schickte der Radiosender den Wiesbadener DJ Holsh nach Afghanistan. Unter den gut 1000 Soldaten sind auch 54 aus Hessen am Marmalgebirge, 5000 Kilometer von Deutschland in der nordafghanischen Steppe, stationiert. Bundeswehrsprecher Jürgen Fischer hatte folglich reichlich Grund zur Freude: „Was ich bisher gehört habe, gefällt mir sehr gut. DJ Holsh wird die Hütte zum Rocken und Brodeln bringen“, prophezeihte er im Vorfeld des Jahreswechsels und erklärte, wie sich der Bürger hierzulande eine solche Feier vorzustellen habe. „Feiern ist ja bei uns nicht an der Tagesordnung. Wir sprechen hier natürlich nicht so dem Alkohol zu, wie das auf normalen Partys geht. Bei uns gibt es so eine Regel, das man zwei Dosen Bier maximal trinken kann und das wird auch an Silvester so sein, damit die Einsatzbereitschaft nicht gefährdet ist“, versicherte Bundeswehrsprecher Fischer
DJ Holsh, der schon bei vielen FFH-Veranstaltungen Musik auflegte, „wird erst nach Usbekistan und dann ins „Camp Marmal“ geflogen, skizzierte FFH-Sprecher Dominik Kuhn dieser Zeitung die Reisestationen des DJ in musikalischer Mission. (sam)