Schlechte Nachrich für die Heilsberger Feuerwehr. Erst wurde auf dem Gelände für den geplanten Neubau des Feuerwehrgerätehauses Quecksilber gefunden, nun weigert sich das Land, die Sanierung zu übernehmen. Jetzt ist das Projekt erneut gefährdet.
Bad Vilbel. Lange haben sich die Heilsberger Feuerwehrleute auf den Baubeginn für ein neues Domizil gefreut. Das alte im Samlandweg ist so eng, dass ein Fahrzeug sogar quergeparkt werden muss. Seit spätestens 2007 wird dieser Wunsch immer wieder an die Stadt herangetragen. Schon in diesem Jahr hätte es auf der „Zigeunerwiese“ hinter Bushaltestelle und Kreisel losgehen sollen. Eine Beprobung ergab jedoch im Dezember, dass die Erde der ehemaligen Abraumhalde, aus Zeiten nach Ende des Zweiten Weltkriegs, deutlich höher belastet ist als allgemein angenommen.
Sechsstellige Kosten
Dabei sei die „Zigeunerwiese“ auf dem Heilsberg zwischen Alter Frankfurter- und Frankfurter Straße „von ihrer Lage und Verkehrsanbindung ein idealer Standort für das neue Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr“, betont Erster Stadtrat Jörg Frank (CDU). Der Quecksilberfund führe nun aber zu der Befürchtung, „dass das Areal komplett saniert werden muss, was möglicherweise Kosten, vermutlich im hohen sechsstelligen Bereich, verursachen würde.“
Nun aber hat das Innenministerium den von der Stadt erbetenen Sanierungzuschuss abgelehnt. Dennoch wolle der Magistrat das Bemühen um den Standort eines Neubaus für die Feuerwehr Heilsberg auf der Zigeunerwiese weiterverfolgen, betont Frank: „Wir wollen nicht aufgeben und werden nichts unversucht lassen, um doch noch einen Neubau zu errichten. Deshalb werden die Stadtwerke Bad Vilbel eine erneute Untersuchung des Bodens auf der Zigeunerwiese veranlassen, diesmal allerdings großflächig.
Damit möchten wir klären, ob ein anderer Bauplatz auf dem großflächigen Areal möglich ist. Damit nicht noch mehr Zeit verstreicht, sollte und wird die Untersuchung schnellstmöglich erfolgen und wird in Kürze an ein Gutachter-Büro vergeben. Auch wenn die Ablehnung erstmal ein Rückschlag ist, werden wir weiter an einer Lösung arbeiten, um den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr auch auf dem Heilsberg einen zukunftsfähigen Standort zu ermöglichen“, so Jörg Frank abschließend.
Er hoffe, dass nicht das ganze Areal belastet sei, sagt dazu der scheidende Stadtbrandinspektor Matthias Meffert. Dann könne das Gerätehaus versetzt vom ursprünglichen Standort doch noch entstehen. Es solle schon zügig gebaut werden.
Doch selbst, wenn es bei der Bodenprobe Entwarnung gibt, muss dann erst einmal neu und umgeplant werden, bevor die Ausschreibung folgt. Ein bis anderthalb Jahre könnten so dahingehen, erwartet Meffert.
Wert der Sicherheit
Einen Plan B hat die Wehr indes noch nicht. Es gebe noch keinen Alternativ-Standort, betont Meffert. Doch wenn die Sanierung zu teuer für den Stadthaushalt werde, könne auf keinen Fall gewartet werden, betont der Stadtbrandinspektor. Eine Entscheidung müsse bald getroffen werden. Einen anderen Standort auf dem Heilsberg zu finden, sei schwierig, sagt auch der Heilsberger Ortsvorsteher Christian Kühl (SPD), denn die Wehr müsse überall zügig hinkommen. Das aber sei im hinteren Teil des Heilsbergs nicht möglich. Die Zigeunerwiese sei von der Verkehrsanbindung ideal. Auch sei ein Ersatz für das alte Gebäude dringlich. Kühls Fazit: „Da muss die Stadt dann auch einmal tiefer in die Tasche greifen“, um die notwendige Sanierung zu stemmen. Schließlich investiere man Millionenbeträge in Neue Mitte und Kombibad, das neue Feuerwehrgebäude sei „wirklich etwas, das für die Allgemeinheit wichtig ist.“ Bei dem Neubau mit moderner Ausstattung solle „ernsthaft darüber diskutiert werden, ob uns die Sicherheit etwas wert ist“, gibt Kühl zu bedenken.
Die Neubaupläne auf der Wiese zwischen Alter Frankfurter Straße und Kreisel sind nach langer Diskussion um den Standort längst fertig. Nun steht die Finanzierung an. Deswegen gab es im Gerätehaus einen großen Bahnhof, als Innenminister Boris Rhein im Dezember 2012 den Zuschussbescheid in Höhe von 167 000 Euro überbrachte.
Mit dem Baubeginn sei frühestens 2014 zu rechnen, erläuterte Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) damals. Bauherr wird der Eigenbetrieb Immobilien der Stadtwerke.