Eddy Hausmann ist seit 13 Jahren Festwirt des Bad Vilbeler Marktes.
Das Festzelt von Eddy Hausmann und seiner Familie steht auf allen großen Jahrmärkten, Volksfesten und Kerbtagen in der Rhein-Main-Region. So seit nun 13 Jahren auch auf dem Bad Vilbeler Markt. Bei Eddy genießen Promis neben Otto Normaltrinker die Jahrmarktatmosphäre, feiern Chefs mit ihren Angestellten. In Bayern und anderen deutschen Ländern mag es viele Festwirte geben in Rhein-Main gibt es Eddy Hausmann. „Und hier bleibe ich auch“, macht er unmissverständlich klar. Angebote, mit seinem Zelt auch in Hamburg oder anderen großen Städten außerhalb Hessens die Jahrmärkte zu bereichern, hat er abgelehnt. Das wäre auf Kosten von seinen etablierten Standorten hier gegangen und an denen hängt die aus dem Odenwald stammende Familie.
Das heißt nicht, dass Eddy nicht auch einmal Nein sagen könnte. Als die Stadt Frankfurt vor einigen Jahren andere Vorstellungen für die Dippemess hatte, die Hausmann nicht als realisierbar ansah, nahm er dort als Festwirt mit großer Wehmut seinen Abschied. Allerdings holte ihn die Mainmetropole 2010 wieder reumütig zurück und akzeptierte seine Vorstellungen, was auf der Dippe-Mess umsetzbar ist und was nicht.
Beim Bad Vilbeler Markt ist die „Festhalle Hausmann“ seit dem Jahr 2000 ununterbrochen der Ort, an dem der Bürgermeister mit dem traditionellen Faßbieranstich den Markt eröffnet, und es ist die Location, an der es an jedem Tag Live-Musik gibt. Einige Jahre war da auch im Hintergrund Eddys Mutter Anna-Elisabeth Hausmann – die Hüterin des sensationellen Kartoffelsalat-Rezeptes – dabei. Sie wurde nicht nur in der Familie, sondern von allen Schaustellern nur „die Chefin“ genannt, berichtet Hausmann von seiner vor fünf Jahren im Alter von 89 Jahren verstorbenen Mutter.
Eigenes Festzelt und Hochzeitsreise
„Die Chefin“ repräsentierte noch die dritte Generation der Hausmanns als Schausteller. Eddys Uroma war die erste, die auf Jahrmärkten Geld verdiente und die Familientradition begründete. Als vierte Generation führte Eddy gemeinsam mit den Brüdern Manfred und Wenzel die Geschäfte. Neben Karussells und anderen Volksfestbetrieben hatten sie sich auch oft ein Zelt geliehen und so auch in der Jahrmarktgastronomie Erfahrungen gesammelt. 1982 beschloss Eddy ein eigenes Festzelt zu kaufen und die anderen Schaustellergeschäfte den Brüdern zu überlassen. 1984 war es dann soweit: Hausmanns eigenes Festzelt hatte auf der Frühjahrsdippemesse am Frankfurter Ratsweg Premiere.
Auch anderweitig war das Jahr 1984 ein Neustart für Eddy Hausmann: Er hatte Anfang dieses Jahres Ehefrau Lydia geheiratet „und die Hochzeitsreise ging auf die Dippemess“, grinst er bei seinem Rückblick. Lydia Hausmann stammt zwar selbst nicht aus einer Schaustellerfamilie, sondern aus dem Getränkefachhandel, „aber sie wusste, auf was sie sich mit mir einlässt“, ist er sich heute noch sicher.
Eddys erstes Fußballspiel in Bad Vilbel
Neben Beruf und Familie zählt der Fußball zu den Leidenschaften von Eddy Hausmann – ansonsten „ist das Rauchen mein einzigstes Laster“. Bei Rot Weiß Walldorf hütete er das Tor. Sein erstes Liga-Spiel bei den Erwachsenen absolvierte er übrigens in Bad Vilbel. Als erst 16-Jähriger musste er damals ran. An das Ergebnis kann er sich zwar nicht mehr erinnern, aber „ich weiß noch genau, dass ich etwas erschrocken war, als ich meinen Namen bei der Lautsprecherdurchsage hörte und doch etwas nervös wurde“. Sein Abschiedsspiel hat Eddy Hausmann vor drei Jahren als riesige Party gefeiert. Zu seinem 60. Geburtstag war die Traditionsmannschaft von Eintracht Frankfurt mit früheren Nationalspielern wie Andy Möller und Uli Stein gekommen und hatten den Keeper im Walldorfer Tor geprüft und auch einige Male überwunden: 7:4 für die Ex-Profis endete das Spiel. Fan der Frankfurter Eintracht ist Eddy Hausmann zwar immer noch, aber nach langjähriger Amtszeit im Verwaltungsrat ist vor einiger Zeit ausgeschieden.
Auch im Familienbetrieb tritt er kürzer, schließlich ist mit den Söhnen Dennis und Patrick die fünfte Schaustellergeneration in Amt und Würden. Der heute 38-jährige Dennis hatte, wie er sagt, es einmal „versucht“, eine Lehre als Elektroinstallateur zu machen. Drei Monate hat er es ausgehalten: „Ab morgens 8 Uhr acht Stunden zu arbeiten und dann schon ab 16 Uhr Feierabend zu haben und bei der Oma im Garten zu sitzen, das war nichts für mich“. Er wollte wieder auf den Jahrmarkt zurück, wo es ihm nie langweilig war und er die Menschen kannte.
Sein jüngerer Bruder Patrick (26 Jahre) hat es etwas länger außerhalb der Schaustellerei ausgehalten. Als Dekorateur war er für namhafte Firmen tätig. Als er jedoch verstärkt ins Ausland geschickt werden sollte, entschloss er sich für die Rückkehr auf die Volksfestplätze und ist seit drei Jahren an Bord bei Festwirt Hausmann.