Die FDP favorisiert das Christeneck als Standort für ein Jugendhaus auf dem Heilsberg. Allerdings nimmt sie auch die Bedenken von Anwohnern zur Geräuschkulisse und den zu erwartenden Verkehr ernst.
Bad Vilbel. Wenn auch am Sonntag nicht allzu viele Bürger – und kein einziger Jugendlicher – der Einladung der FDP gefolgt sind, bei einer Ortsbegehung über die Jugendarbeit und den Standort des Jugendhauses zu sprechen, so machte immerhin eine gute Hand voll Heilsberger deutlich, was sie will und wo sie der Schuh drückt.
Ein Jugendhaus auf der „Zigeunerwiese“ schälte sich als bevorzugte Lösung heraus. Der Ort sei mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, verfüge über eine Toilette auf dem benachbarten Busbahnhof und liege zentral auf dem Weg der Heilsberger Jugendlichen zu den Vilbeler Schulen. Diese Vorteile bleiben auch Sozialdezernentin Heike Freund-Hahn und Sozialamtsleiterin Gesine Wambach nicht verborgen. Allerdings: „Wenn hier das neue Feuerwehrhaus gebaut wird, bleibt zu wenig Platz für ein Outdoor-Gelände.“ Das Gleiche gelte für den Umbau des alten Feuerwehrhauses als Jugendhaus. „Man hätte zwei gesplittete Jugendstandorte“, so Freund-Hahn.
Wollte man auch das Jugendhaus auf der „Zigeunerwiese“ bauen, müsste die fertige Planung für das Feuerwehrhaus abgewartet werden, um dieses Vorhaben nicht möglicherweise zu behindern. Das würde weitere Verzögerungen bedeuten. Doch alle machten deutlich, dass es höchste Zeit werde, die Diskussion zu einem Ende zu bringen und zur Tat zu schreiten.
Aus demselben Grund spricht sich mittlerweile auch der Heilsberger Ortsvorsteher Christian Kühl (SPD) für den Standort Christeneck aus. Er habe „vor allem den Vorteil, dass dort sehr zeitnah mit dem Bau des Jugendklubs begonnen werden könne“. Udo Ostarek von der Bürgerinitiative Heilsberg führt in einem offenen Brief an die Sozialdezernentin aus: „Wir sind angesichts der nutzlos verstrichenen Jahre inzwischen auch für den Standort Christeneck.“
Zu wenig Parkplätze
Wulfhard Bäumlein, Vater einer siebenjährigen Tochter, wandte ein, nicht alle Jugendlichen seien mobil und der Bus fahre nicht zum Christeneck. Auch müsse die Stadt Vorkehrungen treffen, dass das Gelände nicht vom Berkersheimer Weg her mit Autos angefahren wird. In der Verkehrserschließung sehen auch Margrit und Edward Jung, die seit 40 Jahren in der Bodelschwinghstraße wohnen, das größte Problem. „Hier gibt es nur schmale Anliegerstraßen. Wenn Jugendliche mit Rädern und Autos durchfahren, entstehen Gefahren für sie und Anwohner. Außerdem gibt es ohnehin zu wenig Parkplätze.“ Das Lärmproblem aus dem Jugendhaus sei durch die Planung möglicherweise in den Griff zu kriegen, meint das Ehepaar.
Wie Wambach erläuterte, soll das Jugendhaus an der Stadtgrenze zu Frankfurt etwa auf halber Höhe des Hanges, nach Nordwesten ausgerichtet, gebaut werden, so dass Lärmemissionen weg in Richtung B 3 gerichtet sind. Unterhalb des Jugendhauses soll auf 7000 Quadratmeter Fläche die genehmigte Dirtbike-Bahn entstehen. Etwa die Hälfte des Geländes zum Wald hin bleibe weitgehend unberührt. Es sei Ausgleichsfläche für das neue Schwimmbad. (bep)