Bad Vilbel. Die Wahlparty der Liberalen war nur klein, aber wie kaum verwunderlich, besonders fein. Jedenfalls konnte keine andere Partei einen leibhaftigen Landesminister zu ihren Gästen zählen. Justizminister Jörg-Uwe Hahn, bekanntlich Dortelweiler Bürger, ließ es sich Sonntagabend nicht nehmen, in der Pizzeria „La Perla“ der tapferen Bürgermeisterkandidatin Gesine Wambach zu gratulieren. „Ein Superergebnis!“, schwärmte er, „um Längen besser als bei der Kommunalwahl“. Der Minister im Klartext: „Die Götterdämmerung der CDU in Bad Vilbel schreitet voran.“ Das schlechte Ergebnis den bröckelnden Rückhalt. Hahn: „Ich hoffe, dass bei der Kommunalwahl 2011 die absolute Mehrheit der CDU endlich fällt.“
Kandidatin Wambach war offenkundig glücklich. „Wir wollten ein Zeichen setzen und das hat funktioniert.“ Sie werde wieder nach Bad Vilbel kommen, aber die Besuche in der Stadtverordnetenversammlung vermissen. Die Fraktionschefin Heike Freund-Hahn gab sich besorgt. Grüne und SPD würden kolportieren, die FDP führe einen Kuschelkurs mit der CDU. Diese Wahrnehmung sei definitiv falsch. „Wir arbeiten nach sachlichen Kriterien, aber wir haben das Problem, dass wir in einigen Dingen mit der CDU übereinstimmen. Doch uns ist relativ egal, woher ein vernünftiger Antrag kommt.“ Heike Freund-Hahn: „Wir werden in Zukunft mehr Profil zeigen.“ (hgm)