Mühevoll, aber letztlich klar setzte sich der FV Bad Vilbel im Wetterauer Derby gegen den KSV Klein-Karben durch. So bleiben die Gäste auch unter ihrem neuen Spielertrainer Sven Kunisch im Tabellenkeller der Fußball-Verbandsliga stecken.
Bad Vilbel. Minuten nach Spielschluss hockte der hochgewachsene Torhüter des KSV Klein-Karben, Yannick Rühl, noch blutleer am Pfosten seines Tores; die Enttäuschung stand ihm sichtlich ins Gesicht geschrieben. Schließlich hatten die Karbener, die als Tabellenvorletzter in akuter Abstiegsnot stecken, dem Fünften aus Vilbel vor der Pause keine echte Torchance ermöglicht. Beide Teams neutralisierten sich weitgehend, selbst wenn die Hausherren mehr Spielanteile besaßen.
Uslu bricht den Bann
„Wir wollten es in der ersten Halbzeit einfach zu kompliziert machen“, meinte Vilbels Trainer Amir Mustafic. Und auch nach dem Wiederanpfiff fanden die Hausherren zunächst keinen Weg, um den Karbener Abwehrriegel zu knacken. So musste eine Standardsituation helfen: Nach einer Ecke und viel Getümmel im KSV-Strafraum drückte FV-Kapitän Nuh Uslu das Leder aus sechs Metern über die Linie.
Dieses 1:0 in der 52. Minute wirkte wie ein Befreiungsschlag für die Vilbeler, zumal sie nur 240 Sekunden später das 2:0 nachlegten. Wieder durch einen Standard: Nach einem Freistoß von rechts köpfte Sven Kunisch zwar den Ball zunächst aus der Gefahrenzone, doch der landete bei dem aufgerückten Sebastian Weigand. Dessen Rücklage schoss Patrick Albertvon der Strafraumkante aus humorlos flach ins linke Eck
Die Vilbeler bekamen jetzt mehr Räume, und vor allem der in der Winterpause von Türk Gücü Friedberg verpflichtete Jonathan Tesfaldet hatte nun etliche gute Szenen auf der linken Angriffsseite. Er hämmerte das Leder auch in der 77. Minute bei einem Freistoß aus fast 30 Metern mit Wucht an die Latte des Gästekastens, wovon es wieder ins Feld zurücksprang.
Als fast alle der 200 Zuschauer schon den Abpfiff erwarteten, wäre fast nochmals Spannung aufgekommen, als Karbens Routinier Kerim Kaya aus sieben Metern frei zum Schuss kam. Doch FV-Keeper Robert Cue hielt seinen Kasten in der 88. Minute mit einer Glanzparade sauber. So blieb es beim 2:0, mit dem FV-Coach Mustafic aufgrund der Leistungsseigerung seines Teams nach dem Wechsel zufrieden war.
Neuer KSV-Coach
Während Mustafic auch im nächsten Jahr Vilbels Trainer sein wird, sind die Verhältnisse bei den Karbenern noch nicht geklärt. Dort bekleidet Sven Kunisch seit drei Wochen eine Multifunktion: Er ist Kapitän, Abwehrchef und Spielertrainer, sein Vorgänger Zeynel Güngörmerz sei aus „persönlichen Gründen“ zurückgetreten, hieß es. Kunisch war mit der Leistung seiner Jungs, die er zunächst bis Saisonende trainieren wird, aber einverstanden: „Kämpferisch ein Lob an die Mannschaft. Letztlich ging der Sieg für den FV aber in Ordnung.“