Mit zauberhafter Musik und donnerndem Drachengetöse begeisterte die Stadtkapelle Karben auf ihren beiden Weihnachtskonzerten im Saal des Bürgerzentrums. In großer Besetzung intonierte das sinfonische Blasorchester anspruchsvolle Klanggemälde zum Thema „Zauberer und Drachen“, bot aber auch vertraute weihnachtliche Töne.
Karben. Festlich war der große Saal im Bürgerzentrum geschmückt, die Kerzen am Weihnachtsbaum leuchteten, und rote Zipfelmützen hingen über den Stühlen der Musiker. Erwartungsvoll war die Stimmung unter den Besuchern im Saal, denn unter einem ungewöhnlichen Motto hatte die Stadtkapelle dieses Mal eingeladen: Es lautete „Weihnachten mit Zauberern und Drachen“.
„Wir versprechen Ihnen zauberhafte Klangbilder mit Spannung, Abenteuern und mystischen musikalischen Landschaften“, sagte Anke Toemmler in ihrer Begrüßung. Dann eilte die Vorsitzende der Stadtkapelle an ihren Platz unter den Musikern und griff zu ihrem Euphonium, dem Bügelhorn.
Es wurde augenblicklich ganz leise im Saal, als Dirigent Claus Carsten Behrendt die Arme hob. Ein leises Fauchen setzte ein, wurde stärker. Oboen und Saxophone erklangen, die Trompeten, Hörner und Klarinetten fielen ein, bis man meinte, ein Sturm gehe durch den Saal. Ein musikalischer Sturm, unheimlich, packend, wild und abenteuerlich.
Sturm auf den Gipfeln
Dazu passten die Bilder im Hintergrund: Berggipfel, eingehüllt in dunkle Wolken, ein flügelschlagender Drache, Felsabstürze, Wasserfälle und geheimnisvolle Berglandschaften. „Pilatus Mountain of Dragons“ (Drachenberg) heißt dieses Musikstück, ein symphonisches Klanggemälde mit vielen solistischen Einsätzen, aus der Feder des zeitgenössischen Komponisten Steven Reinike. Der in den USA lebende Musiker schreibt überwiegend für Sinfonie- und Blasorchester. 2002 wurde dieses Hauptwerk in Luzern uraufgeführt.
Vielfalt der Musik
“Wir wollen nicht alle Jahre wieder nur „Oh, Tannenbaum“ spielen“, erläuterte Anke Toemmler. Das Blasorchester wolle seine Zuhörer neugierig machen auf Neues und die Vielfalt in der Orchester-Musikliteratur, und deswegen sei der Vorschlag des Dirigenten Claus Carsten Behrendt positiv von den Orchestermitgliedern aufgenommen worden, etwas zum Thema Zauberer und Drachen zu machen.
Das spreche auch die jungen Musiker an, denn über 200 Jugendliche spielen in den Jugendorchestern mit. Sehr anspruchsvolle Stücke habe Dirigent Behrendt herausgesucht, die bei einem Probenwochenende in der Landesmusikakademie in Schlitz ihren letzten Schliff erhalten hätten. „Wir wachsen mit unserer Musik“, erklärte Toemmler auch die Motivation der Musiker.
Aktuell & traditionell
„Yosemite Autumn“ und „Gandalf“ aus der Symphonie „Lord of the Rings“ hießen die beiden nächsten Stücke, die Moderatorin Anita Zang ankündigte. „Brandaktuell“ sei „Gandalf“, so Zang und bereitete die Zuhörer auf das Ringen von bösen und guten Kräften vor, auf Mystik und Unvorhergesehenes.
In traditionelle, weihnachtliche Gefilde ging es im zweiten Teil. „Böhmische Weihnachten“ und das Rentier Rudolf mit der roten Nase sorgten für die doch ersehnte weihnachtliche Stimmung. So kamen auch all die Zuhörer zu ihrem Recht, die sich eine heiter-festliche Einstimmung zu Weihnachten wünschten.
Mit überwältigendem Beifall dankten sie dem Orchester für ein spannendes und stimmungsvolles Weihnachtskonzert. (ado)