Modellregion für 365-Euro-Ticket: Bad Vilbel sagt Unterstützung zu
Bad Vilbel. Die Aufsichtsratsspitze des Rhein-Main-Verkehrsbundes hat das Verbundgebiet mit einem Brief an den Bundesverkehrsminister als Modellregion für das 365-Euro-Ticket beworben. Dafür hat die Stadt Bad Vilbel nun ihre Unterstützung zugesagt. Auch die Grünen haben sich dafür ausgesprochen und einen Antrag für die nächste Sitzung des Stadtparlaments eingereicht.
Die Bundesregierung hatte im Zuge ihres Klimapakets festgeschrieben, dass insgesamt zehn Regionen als Modellregionen für das Jahresticket – das dann umgerechnet nur noch einen Euro pro Tag kosten würde – festgelegt werden sollen.
»Gerade Bad Vilbel ist täglich einem hohen Pendlerdruck ausgesetzt. Je mehr Pendler wir von der Straße auf die Schiene oder in entsprechende Busse bekommen, desto mehr wird unsere Quellen- und Festspielstadt entlastet«, sagt Erster Stadtrat und Verkehrsdezernent Sebastian Wysocki (CDU), der das Vorhaben unterstützt.
Frankfurt als Zentrum
Ein Ticket zum Preis von einem Euro pro Tag könne hierzu einen großen Teil beitragen. Generell sei die Rhein-Main-Region sehr gut geeignet, als Modellregion die Auswirkungen von einem 365-Euro-Ticket zu erproben. »Nimmt man Frankfurt als Zentrum der Region, so pendeln täglich rund 400 000 Menschen nach Frankfurt hinein. Wir bekommen dies in Bad Vilbel jeden Morgen und jeden Nachmittag zu spüren. Positive Auswirkungen eines 365-Euro-Tickets wären hier mit Sicherheit sofort erkennbar«, führt Wysocki weiter aus.
Der Erste Stadtrat spricht sich darüber hinaus dafür aus, die Modellregion wirklich über das gesamte Verbundgebiet zu erstrecken. »Nur wenn auch alle Teile des Verbundgebiets unabhängig von Tarifgrenzen und Übergängen von diesem Ticket profitieren würden, könnte man ein entsprechend positives Ergebnis erzielen.«, findet Wysocki und regt an, im Zuge dieser Bewerbung auch über den Ausbau des ÖPNV nachzudenken.
Nur eine Seite der Medaille
»Es ist an der Zeit, dass wir uns in der Region gemeinsam konzeptionelle Gedanken darüber machen, wie wir den schienengebundenen ÖPNV ausbauen und so verstärken, dass ein 365-Euro-Ticket auch wirklich bequem von den Fahrgästen genutzt werden kann«, sagt Wysocki. Letztlich seien günstige Fahrpreise nämlich nur die eine Seite der Medaille. Könne man günstig fahren, habe aber schlechte Verbindungen oder Verspätungen, werde auch das günstige Ticket wieder unattraktiv. (zlp)