Bad Vilbel. Ein neuer Friedhof mit rund 130 Grabstellen wird vom kommenden Jahr an in Massenheim in unmittelbarer Nähe des Bestehenden gebaut. Zu erreichen ist er zunächst über den schmalen Erschließungsweg zwischen katholischer Kirche und altem Friedhof. Hinter dem Kirchengelände, wo später ein großer Parkplatz für über 40 Fahrzeuge gebaut wird, entstehen zunächst nur einige Stellplätze. Das neue Gräberfeld erstreckt sich daran anschließend entlang der Rückseite der Häuser im Harheimer Weg.
Notwendig geworden sind die neuen Gräberfelder laut Ortsvorsteher Jockel Schatz, weil in Massenheim eine enorme Nachfrage nach Tiefgräbern für zwei Bestattungen übereinander besteht, statt nach Urnenbeisetzungen wie sonst in der Stadt. Deshalb werden in einem ersten Bauabschnitt etwa 50 Grabstellen geschaffen. Das Bauamt stellt die Umfriedung her und übernimmt die gärtnerische Gestaltung. Der komplette neue Friedhof wird als parkähnliche Anlage mit aufgelockerten, schräg angeordneten Gräberreihen gestaltet.
Dem alten Friedhof ebenfalls ein aufgelockertes Aussehen mit Rasenflächen und Bäumen zu geben, wie es Peter Paul (Grüne) in einem Antrag an den Massenheimer Ortsbeirat gefordert hat, haben die CDU- und die SPD-Fraktion ebenso wie Bauamtsleiter Erik Schächer abgelehnt, da „der alte Friedhof ein gewachsenes Stück Massenheim und damit ein Stück Heimat für die Hinterbliebenen“ darstelle.
Der neue Friedhof soll Schritt für Schritt in einem Zeitraum von etwa fünf Jahren komplett gestaltet werden. Zunächst werde es dort deshalb auch noch keinen Strom und keine Wasserleitung geben. Damit die ersten Gräber dennoch angelegt und gepflegt werden können, wird eine Zisterne gebaut. Das Bauamt, das zum Bewässern der neu gesetzten Bepflanzung regelmäßig mit dem Tankwagen auf den neuen Friedhof fahren muss, werde dafür sorgen, dass gerade in Trockenzeiten immer genügend Wasser zur Verfügung steht.
Erst wenn alle Versorgungsleitungen verlegt sind, kann auch der Parkplatz und eine von derzeit etwa drei auf fünf Meter verbreiterte Zufahrt geschaffen werden. Bis dahin muss der Vorplatz am Tor des alten Friedhofs bei Begegnungsverkehr als Ausweichstelle dienen.
Später soll der Parkplatz nicht nur Friedhofsbesuchern und Veranstaltungsgästen im katholischen Pfarrsaal zur Verfügung stehen, sondern – nur wenige Minuten zu Fuß vom Dorfplatz entfernt – auch helfen, das innerörtliche Parkproblem zu lösen. Zur Verbreiterung der Zufahrt soll laut Schatz die Kirche bereits zugesagt haben, den Grund zur Verfügung zu stellen.
Über den Parkplatz und die Zufahrt wird noch ein weiteres Problem gelöst. Bisher haben die Reihenhäuser im Harheimer Weg keine Zufahrt zu ihren Gärten hinter dem Haus. Pflanzen oder Gartenabfälle müssen deshalb durchs Haus getragen werden. Nun haben die Eigentümer von einem Angebot der Stadt Gebrauch gemacht, einen schmalen Grundstücksstreifen hinter ihren Häusern als Weg zu erwerben, der entlang dem Kirchengrundstück am Parkplatz mündet.