Karben. Die Esche im Gronauer Weg in Rendel dürfte mindestens bis zum Herbst stehen bleiben. Denn den Streit um die Fällung werden das Karbener Parlament und Bürgermeister Roland Schulz (SPD) möglicherweise gar vor Gericht ausfechten. Das Stadtparlament beschloss am Freitagabend mit den Stimmen von CDU, FWG und FDP nämlich erneut, dass der Baum gefällt werden soll. Bürgermeister Schulz hatte dem ersten Fäll-Beschluss von Anfang Februar zuvor widersprochen – weil nicht das Parlament, sondern der Magistrat zuständig sei. Sollte der Bürgermeister nun erneut widersprechen, müsste der Fall vor dem Verwaltungsgericht geklärt werden.
„Sollte diese Juristerei nicht endlich ein Ende haben?“, appelliert FWG-Fraktionschef Michael Ottens an den Magistrat. Die Argumentation der Kommunalaufsicht, wonach der Baum zum Dorfentwicklungsplan gehöre, sei nicht stichhaltig. Und es gebe einen klaren politischen Willen, nachdem der Ortsbeirat und das Parlament fürs Fällen votiert hätten.
Wegen der Ärger-Esche kommt von Rendels Ortsvorsteher Ehrhard Menzel (CDU) ein scharfer Angriff gegen Ordnungsdezernent Jochen Schmitt (SPD). Juristisch blicke kein Mensch mehr durch, schimpft Menzel. Vor 30 Bürgern in der Januar-Sitzung des Ortsbeirats habe Schmitt noch versprochen, dass ein Fäll-Beschluss des Parlaments umgesetzt werde. Das aber habe der Stadtrat nicht umgesetzt, auch nicht im Magistrat für die Fällung gestimmt. (den)