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»Es ist wichtig, dass man seine Wurzeln kennt«

Mit »1250 Jahre Bad Vilbel« legt der Bad Vilbeler Peter Gschwilm ein Geschichts-Lesebuch vor. Foto: Fauerbach
Mit »1250 Jahre Bad Vilbel« legt der Bad Vilbeler Peter Gschwilm ein Geschichts-Lesebuch vor. Foto: Fauerbach

Bad Vilbel. Der »echte Vilbeler Bub«, Autor und frühere Zeitungsverleger Peter Gschwilm hat seine bisher 24 »Bad Vilbeler Bücher« um den Band »1250 Jahre Bad Vilbel – Lebendige Geschichte einer Stadt« erweitert.
Nach eingehender Recherche und Auswertung vieler Quellen lautet seine Erkenntnis: »Es ist wichtig, dass man seine Wurzeln kennt.« Unterstützt wird diese These durch Zitate prominenter Vorgänger. »Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten«, lautet eins der berühmten Zitate des Politikers, Publizisten und Begründers der deutschen Sozialdemokratie, August Bebel (1840 – 1913). Bereits zuvor hatte der Sprach- und Literaturwissenschaftler Jakob Grimm (1785 – 1863) notiert: »Wer seine Heimat liebt, der muss sie auch verstehen wollen, wer sie verstehen will, überall in ihre Geschichte zu dringen versuchen.«
Wie Peter Gschwilm recherchiert hat, war einer der direkten Vorfahren des berühmten Märchensammlers der Müller Thomas Grimm, der von 1601 bis 1634 die Mühle in Vilbel betrieb. Erneuter Anlass für die Beschäftigung mit der langen und bewegten Geschichte Vilbels ist das Jubiläumsjahr. »In diesem Jahr kann Bad Vilbel auf 1250 Jahre Geschichte seit der ersten urkundlichen Nennung zurückblicken. Es war am 30. Mai 774, als die Adelige Liutswint eine fromme Stiftung an das Kloster Lorsch machte, wie sie im Codex Laureshamensis erwähnt wird.« Die Schenkungsurkunde belegt, dass »Felwila« erstmals ein paar Jahre vor Frankfurt am Main erstmals urkundlich genannt wird.
Die erste urkundliche Nennung der heutigen Stadtteile Massenheim (im Jahr 775), Dortelweil (im Jahr 784) und Gronau (im Jahr 786) erfolgte nur wenige Jahre später. »Tatsächlich begann die Besiedlung unserer Region sehr viel früher. Für Bad Vilbel kann man eine Besiedlung seit der Jungsteinzeit durch zahlreiche Funde belegen. Die besondere Lage im Süden der fruchtbaren Wetterau (Ackerbau und Viehzucht) an einem Fluss (fischreiche Nidda) mit einem Übergang an einer Niedrigwasserstelle (später Brücke) an einem wichtigen Verkehrsweg (Handelsweg vom Norden nach Frankfurt) waren gute Gründe für eine sehr frühe Besiedlung. Beim Bau der Eisenbahn (1849) wurde ein römischer Mosaikboden gefunden, der schon Jahrhunderte vor der ersten urkundlichen Nennung von Bad Vilbel entstand.«
Auf 360 Seiten, gegliedert in 25 Kapitel und mit einer zusätzlichen »Bad Vilbeler Zeittafel« versehen, nimmt Peter Gschwilm seine Leser mit auf eine spannende wie kurzweilige Zeitreise durch die Stadtgeschichte. Diese vermittelt er in seinem Geschichts-Lesebuch nicht allein durch die chronologische Darstellung von wichtigen geschichtlichen Daten und Ereignissen, sondern auch anhand von Erlebnissen und Anekdoten.
Die Leserinnen und Leser erfahren, wie und wodurch sich »Felwila« im Lauf der Jahrhunderte zur einwohnerstärksten Stadt im Wetteraukreis entwickelt hat. Fans der Bad Vilbeler Burgfestspiele erfahren beispielsweise Interessantes über den romantischen Spielort im Kapitel »Von der Wildhufe zur Burg«. Über dies und vieles mehr berichtet Peter Gschwilm in Wort und Bild anlässlich des besonderen Geburtstags der Stadt in seinem Buch »Bad Vilbeler Geschichte – Lebendige Geschichte einer liebenswerten Stadt« und im Internet unter www.bad-vilbel-geschichte.
Wer Lust hat, mehr zu erfahren, ist zur Vorstellung des Buches im Haus der Begegnung am Dienstag, 18. Juni, 18 Uhr (Marktplatz 2, 1. OG, Eintritt frei) eingeladen. Informationen gibt es beim Förderverein Haus der Begegnung unter Telefon 0 61 01/9 83 30 44 oder unter www.hdb-bad-vilbel.de. (fau)