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Erinnern, um zu lernen

Reise mit beklemmenden Eindrücken: Bad Vilbeler Gymnasiasten zu Besuch in Auschwitz und Krakau. Foto: Privat
Reise mit beklemmenden Eindrücken: Bad Vilbeler Gymnasiasten zu Besuch in Auschwitz und Krakau. Foto: Privat

Bad Vilbel. Kürzlich hatten 30 Schüler der Q2 des Georg-Büchner-Gymnasiums die Gelegenheit, an einer eindrucksvollen und lehrreichen Studienfahrt nach Auschwitz und Krakau teilzunehmen. Begleitet von zwei Lehrkräften setzten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit der Geschichte der jüdischen Bevölkerung während der Zeit des Nationalsozialismus auseinander.
Der Besuch der Gedenkstätten Auschwitz I (Stammlager) und Auschwitz-Birkenau war ein zentraler Bestandteil der Reise. In jeweils vierstündigen Führungen erhielten die jungen Leute aus Bad Vilbel tiefgehende Einblicke in die menschenverachtende Maschinerie des Holocausts. Die Verbrechen der Nationalsozialisten an politisch Verfolgten und insbesondere den europäischen Juden wurden eindrücklich verdeutlicht. Dennoch bleibt, selbst in der beklemmenden Atmosphäre der Vernichtungslager, das Ausmaß der Grausamkeit schwer zu fassen.
Neben der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit bot die Reise auch die Möglichkeit, Krakau als Stadt mit jüdischer Geschichte und Kultur kennenzulernen. Bei einer Stadtführung erkundeten die Schüler bedeutende historische Orte und erfuhren mehr über die Legenden und Traditionen der Stadt.
Ein weiterer Programmpunkt war die Führung durch das ehemalige jüdische Ghetto sowie das Schindler-Fabrik-Museum, welches die Situation der jüdischen Bevölkerung während der deutschen Besatzung veranschaulicht.
Auch die heutige jüdische Kultur kam nicht zu kurz: Ein gemeinsames Essen mit jüdisch-polnischer Musik bot einen interessanten Einblick in kulturelle Traditionen. Ebenso beeindruckte die Ausstellung des polnischen Künstlers Marian Kolodziej, der als Auschwitz-Überlebender seine Erlebnisse in einprägsamen Zeichnungen verarbeitet hat. Die zentral gelegenen kleinen Märkte und an die Studenten der Stadt angepassten Geschäfte am Hauptmarkt sowie der Besuch einer Jazz-Bar rundeten das Programm ab.
Möglich wurde die Fahrt unter anderem durch die finanzielle Unterstützung des Projekts durch den Wetteraukreis, die Stadt Bad Vilbel sowie den Förderverein des GBG. Die Schüler zeigten sich am Ende der Reise bewegt und überzeugt davon, dass die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit essenziell ist, um aus der Geschichte zu lernen. Gerade wegen der bedrückenden Eindrücke sei man überzeugt davon, dass die Fahrt nach Auschwitz und Krakau eine prägende, wichtige Erfahrung darstellte. red