Bad Vilbel. Seit über einem Jahr ist der Bad Vilbeler Behindertenbeauftragte Hajo Prassel im Amt und zieht vor dem Planungs-, Bau- und Umweltausschuss sein erstes Fazit: „Es gab 22 öffentliche Sprechstunden, bei denen mich Bürger aufsuchen konnten und weitere Einzeltermine“, erklärt er.
171 Bürger hätten die Sprechstunden genutzt, viele weitere Kontaktaufnahmen seien über E-Mail und telefonisch erfolgt. „Meist ging es Bürgern um die rechtliche Anerkennung von Behinderungen, doch gab es auch Beschwerden über Bordsteinkanten und Fragen zur Inklusion“, schildert Prassel.
Auch habe er Orientierungshilfen für Ausstattungen, beispielsweise im Wohnungsumfeld, geben können. Die Messe „50+“ im vergangenen Mai und den Hublift vor dem Bürgerbüro im Kurhaus nennt Prassel beispielhaft für seine Arbeit. Er stelle nach diesen ersten Monaten fest, dass seine Funktion gut angenommen werde.
Handlungsbedarf sieht er vor allem im mangelnden barrierefreien Wohnraum: Andere Kommunen würden von 100 neuen Wohnungen ein Drittel direkt barrierefrei errichten. Auch wenn die Stadt seit längerem keine eigenen Wohnungen mehr gebaut habe, wolle er in dieser Hinsicht eine Bewusstseinsänderung herbeiführen und die Barrierefreiheit in der Stadt und in von der Stadt gebauten Gebäuden weiter vorantreiben.
Schließlich sei Barrierefreiheit nicht nur wichtig für Menschen mit Behinderungen, sondern auch für Senioren oder auch Eltern mit Kinderwagen. Hajo Prassel berät in seiner Funktion nicht nur die Bürger, sondern auch die Gremien der Stadt. Seine nächste Sprechstunde als kommunaler Behindertenbeauftragter findet am Dienstag, 28. November, von 10 bis 12 Uhr im Rathaus, Am Sonnenplatz 1, statt. Alle Gespräche werden unter dem Aspekt des Datenschutzes geführt und vertraulich behandelt. Das Gleich gilt für telefonische sowie auch Anfragen per E-Mail. Außerhalb der Sprechzeiten ist Prassel erreichbar unter Rufnummer (0152) 34563360 oder per Mail an behindertenbeauftragter@ bad-vilbel.de. (nma)