Bad Vilbel. Knapp 40 Kinder versammelten sich in der Heilsberger Heilig-Geist-Kirche, um das Kindermusical „Der brennende Dornbusch“ auf die Bühne zu bringen. Das Werk wurde eigens für die Wetterauer Kirchenmusiktage komponiert – der Friedberger Kantor Ulrich Seeger hatte die Musik dazu geschrieben.
Zu schade, dass doch einige der Kirchenbänke leer geblieben waren: Denn was hier geboten wurde, war mehr als beachtlich. Die Kinder überraschten mit klaren Stimmen und einer enorme Darstellungskraft, mit der sie ihre Rollen spielten. Ob es nun die drei Hauptdarsteller, Lukas Hanauske als Moses, Tamara Wiedersum als Miriam oder Anna Trabel in der Rolle des Aaron waren oder die zahlreichen hebräischen Arbeiter, Hirten, ägyptischen Aufseher oder niedlichen Schäfchen und Ziegen. Alle Leistungen der Kinder waren einfach grandios. Von charakterstarken Statistenrollen bis zu selbstbewussten, mimisch starken Hauptdarstellern – hier war einfach alles vertreten. Die acht bis 13 Jahre alten Mimen schafften es im Nu, ihr Publikum in den Bann zu ziehen und sie mit Spannung und Aufmerksamkeit in die Geschichte des Moses am brennenden Dornbusch einzubinden.
Seit zwei Monaten trafen sich die Kinder aus Büdingen und Bad Vilbel jeweils mit ihren Kantorinnen Barbara Müller und Nilani Stegen, um ihre Texte und Lieder einzuüben: „Am Anfang war es ganz schön schwer, den richtigen Ton und Takt zu treffen – man musste sich wirklich konzentrieren, bis man es raushatte“, erzählt Friederike Sommer (13), die die Rolle eines der Ältesten des Volkes Israel übernommen hatte. Martin Neumann (9), der den Part des bösen Hirten innehatte, stimmt ihr zu: „Wir haben schon ganz schön üben müssen – aber jetzt ist es mir einfach gefallen und es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht.“
Auch Kantorin Stege war sehr zufrieden mit dem Ergebnis: „Das haben die Kinder wirklich sehr gut gemacht – ich bin richtig stolz auf sie.“ Sie hat allen Grund dazu. Schließlich haben sich die Kinder aus Bad Vilbel und Büdingen nur einige wenige Male zu gemeinsamen Proben getroffen, so ist es um so erstaunlicher, dass ein so harmonisch und perfekt anmutendes Musical realisiert werden konnte. Einige winzige Textstolperer konnte die große musikalische und textliche Leistung der Kinder keineswegs schmälern – im Gegenteil: Sie gaben der Aufführung den letzten Schliff an Charme und Anmut. Denn 90 Minuten Texte, Lieder und Bewegungsabläufe aus dem Gedächtnis sind schon eine reife Leistung. Der große Applaus des Publikums gab den Worten von Pfarrerin Dannemann Recht, die lobend hervorhob: „Ihr Kinder wart wirklich klasse – super habt ihr das gemacht.“