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Entdeckung der Endlichkeit

Mit dem Streifen „About a Girl“ enden die Open-Air-Kino-Wochen im Bad Vilbeler Freibad

Die Entscheidung für den Überraschungsfilm zum Abschluss des diesjährigen Open-Air-Kino im Freibad ist gefallen: Gewählt wurde für den 5. August die teilweise rabenschwarzen Komödie „About a Girl“. Erzählt wird die Geschichte der fast 16-jährigen Charleen (Jasna Fritz Bauer) mit ihrer nervigen Patchwork-Familie und ihrem ebenfalls nervigen schulischen Umfeld.

Bad Vilbel. Wie Lachen und Weinen oft dicht beieinander liegen hat der Film „Honig im Kopf“ zum Thema Demenz gezeigt, zu dem zum Auftakt des diesjährigen Open-Air-Kinos im Freibad fast 900 Besucher gekommen waren. Die gleiche Beschreibung trifft auch auf den deutschen Film „About a Girl“ zu, der einen Tag vor dem Bundesstart nun bereits in Bad Vilbel zu sehen sein wird.

Charleen hat keinen Bock mehr auf das Leben, sie hat das Gefühl, dass sie niemand mehr versteht. Nach einem halbherzigen Versuch sich selbst zu töten, wird dies zunächst nicht besser. Erst als es ausgerechnet dem Klassenstreber Linus gelingt, zu ihr durchzudringen, ändert sich alles.

„Scheinbar jugendlich kommt diese Komödie daher, um dann mühelos in Tiefen vorzudringen, die sich in allen Generationen wiederfinden“, fasst Kino-Leiter Dennis DiRienzo zusammen. Auch die perfekt abgestimmten Songs sorgen dafür, dass sich diese Produktion über eine deutsche Familie nicht hinter britischen und US-Vorbildern zu verstecken braucht. Nicht verwunderlich, dass sie bei Festivals junge wie erwachsene Zuschauer begeisterte und vor allem die Publikumspreise abräumte.

Mit 877 Besuchern bei „Honig im Kopf“ hat das diesjährige Open-Air-Kino einen rasanten Start hingelegt. Auch am Abend darauf beim Familientag mit „Rico, Oskar und das Herzgebreche“ kamen noch trotz sehr schwülem Wetter 732 Filmfans ins Freibad. „Jurassic World“ lockte danach trotz Kälte und starkem Wind noch 430 Besucher an. Am nächsten Abend regnete es und es war immer noch kalt, aber 447 Zuschauer ließen sich nicht davon abhalten, „Verstehen Sie die Beliers?“ zu sehen. Am Montag war es zwar trocken und vergleichsweise angenehm kühl, aber „nur“ 348 Besucher kamen zu Matthias Schweighöfers Komödie „Der Nanny“. Der Dienstagsfilm „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ begann erst nach Redaktionsschluss und am Mittwoch, als „Pixels“ auf dem Programm stand, war die Zeitung bereits gedruckt.

Weiter geht es am Donnerstag, 30. Juli, mit der einfühlsamen britischen Romanverfilmung „Trash“. Es folgt am Freitag die Rückkehr des „Terminator“. Der Animationsstreifen „Minions“ setzt die Reihe am Samstag fort, bevor es am Sonntag wieder romantisch und dramatisch wird den Oscar-Preisträgern Colin Firth und Nicols Kidman bei „Die Liebe seines Lebens“. Mit dem Horror-Thriller „Unkown User“ geht das Open-Air-Kino am Montag in die Schlussrunde. Es folgen am Dienstag die französische Komödie „Mama gegen Papa“ und am Mittwoch „About a Girl“ als Preview.

Für den versierten Kinomacher Dennis DiRienzo ist die Kinowelt in Ordnung, obwohl manches Geheimnis noch nicht gelüftet ist. Jeder auf Facebook veröffentlichte Post habe sich im Nutzerverhalten glatt verdoppelt, staunt er. „Diesen immensen Anstieg innerhalb eines Jahres kann ich mir wirklich nicht erklären“, so DiRienzo und fügt hinzu: „Aber es freut mich natürlich, das Open-Air-Kino ist die schönste Zeit im Jahr, man merkt, wie die Leute sich darauf freuen und dass sie es jetzt einfach wollen“. (hir)


Einlass ist jeweils ab 20.15 Uhr, die Filme beginnen bei Einbruch der Dunkelheit gegen 21.30 Uhr. Karten kosten 6,50 bis 8,50 Euro. Vorverkauf im Kartenbüro im Klaus-Havenstein-Weg 1 und im Lottoladen Hildebrand im Marktplatzzentrum.