Bad Vilbel. Die Bauvorbereitungen für das neue Umspannwerk in der Gemarkung „Im Schleid“ am Ortsausgang von Dortelweil-West sind in vollem Gang. Bagger haben schon den Weg fürs Fundament freigeschaufelt. Im Moment wird ein Baustellencontainer aufgebaut.
Bis Ende 2010 solle auf dem Gelände der neue Übergabepunkt entstehen, an dem der Strom von der 110-Kilovolt-Fernleitung der Eon zentral ins Netz der Ovag und der Stadtwerke eingespeist werde, erläutert Alfred Kraus, Leiter Netzservice bei der Ovag. Nur für Notfälle gebe es zusätzliche Einspeisungspunkte.
7,5 Millionen Euro werden verbaut für das Umspannwerk und die neue Übergabestation der Stadtwerke. Diese trügen einen Kostenanteil von 3,2 Millionen Euro, erläutert Klaus Rotter, der Technische Leiter der Stadtwerke. Er betont, diese Baumaßnahme habe nichts mit der Radeberger-Ansiedlung zu tun. Vielmehr seien die Planungen für die Verlegung schon im Jahr 2007 begonnen worden.
Das alte Umspannwerk hätte mit erheblichem Aufwand modernisiert werden müssen. Außerdem werde es an seinem jetzigen Standort zwischen Homburger Straße und der Bahnlinie schräg gegenüber des Nordbahnhofs bald ganz von Wohnbebauung umschlossen sein, – zum Nachteil der städtischen Entwicklung, so Rotter. Zudem würde eine quer über das Baugebiet verlaufende Hochspannungsleitung die Planung erschweren. 2011 werden auch die vier Hochspannungsmasten verschwinden, die jetzt noch zum alten Umspannwerk verlaufen.
Der Neubau spart der Stadt viel Platz. Das neue Umspannwerk in gasisolierter Technik wird komplett in einem Gebäude untergebracht – eine Novität unter den 20 Ovag-Umspannwerken. Kernstück der Anlage sind zwei Trafos mit je 40 Megawatt Leistung und je 70 Tonnen Gewicht von Kupfer und Eisen.
Die sonst typisch für ein Umspannwerk sich in die Höhe reckenden Isolatoren und die Leitungen seien von außen nicht mehr zu sehen, so Kraus. Deshalb benötige der Neubau nur 3000 Quadratmeter Fläche – gegenüber 10 000 am alten Platz. So könne die verfügbare Gewerbefläche im Quellenpark weiter wachsen. Weil dort mit einem verstärkten Energiebedarf zu rechnen sei, „erhöhen wir die verfügbare Leistung am Standort Bad Vilbel auf bis zu 40 Megawatt“, ergänzt Olaf Becker, Ovag-Sachgebietsleiter Umspannung/Netzbau.