Karben. Die Ortsdurchfahrten von Klein-Karben und Rendel sind saniert, die Arbeiten in Petterweil im Gange. Kurz nach den Herbstferien ist Okarben dran. Der vierte Abschnitt der Hauptstraße wird erneuert. Bei der Bürger-Info der Stadt warteten die Stadtwerke mit einer echten Überraschung auf.
Immer wieder musste die Sanierung des vierten Abschnitts der Hauptstraße verschoben werden. Dafür gab es gute Gründe, denn Hessen Mobil hatte angekündigt, die Fahrbahn der Landesstraße 3205 sanieren zu wollen. Also lenkte auch die Stadt ihre personellen und finanziellen Kapazitäten nach Klein-Karben und Rendel um, Okarben wurde vertröstet.
Aber ab Herbst geht es nun auch in der Hauptstraße endlich weiter. Denn der größte Teil der Ortsstraße ist bereits saniert. Auf dem zentralen Platz mit Apotheke, Einkaufsmarkt, Sparkasse, Café und Bäckerei kann man schon sehen, wie auch der letzte Abschnitt aussehen wird. Rote Steine werden auf den Gehwegen verlegt. Parkplätze angelegt, zudem barrierefreie Überwege geschaffen und Bäume gepflanzt.
Die Pläne dafür präsentierte Michael Soborka vom städtischen Fachdienst Stadtplanung am Mittwochabend bei einer Bürgerinformationsveranstaltung. Geschätzt mehr als 100 Okarbener waren erschienen. Und sie staunten nicht schlecht, als der technische Leiter der Stadtwerke Karben, Michael Quentin, eine Ankündigung machte, die bislang noch nicht bekannt war. Die Hauptstraße erhält im letzten Abschnitt einen zusätzlichen Abwasserkanal. »Wir verlegen neben den bestehenden einen neuen Kanal.« Der könne verhindern, dass es bei Starkregen Engstellen gebe. »Wir haben dann künftig mehr Abflussvolumen«, drückte es der Experte aus. Es gab einige Zwischenfragen, denn Überschwemmungen nach Starkregenereignissen hat man in Okarben durchaus erlebt. Bürgermeister Guido Rahn erwiderte, gegen einen Jahrhundertregen wie im Juli könne niemand gewappnet sein. Zudem wies er darauf hin, dass jeder Grundstücksbesitzer verpflichtet sei, eine Rückstauklappe zu haben.
Die Stadtwerke werden am 18. Oktober mit den Arbeiten beginnen. Die gesamten Sanierungsarbeiten sind in drei Abschnitte unterteilt: Vom Friedhofsweg bis zur Römergasse, von dort weiter bis zur Omega-Unterführung, der dritte Bauabschnitt wird die damit zusammenhängende Sanierung der Neugasse sein. Dabei kommen neben den Stadtwerken und der Stadt auch die OVAG ins Spiel, die dort eine neue Stromleitung bis zum Trafohäuschen verlegen will. »Und die Stadt verlegt Leerrohre für Glasfaserkabel gleich mit«, kündigte Soborka an.
Einmal sechs Wochen, zweimal zwei Monate
Geplante Dauer für den ersten Abschnitt: sechs Wochen. Die anderen Abschnitte sollen jeweils zwei Monate dauern. Die werden nach Ankündigung des Bürgermeisters sich nicht direkt an den ersten Abschnitt anschließen. »Wir haben entschieden, dass wir keine Winterbaustelle wollen.« Denn würde im Dezember begonnen; hätte man unter Umständen wochenlange Sperrungen, ohne dass es mit den Arbeiten weiterginge.
Anhand großer Pläne wurden die weiteren Arbeiten erklärt. Etwa, dass das rote Pflaster vom zentralen Platz her bis zum Bahnhof fortgesetzt werde. Auf dem 230 Meter langen Abschnitt werde es barrierefreie Überwege geben, mit taktilen Leitsystemen für Blinde und Sehbehinderte. Auf der Seite, auf der jetzt die Autos parken, würden Parkplätze eingezeichnet. Auf der anderen Seite würden sechs Bäume gepflanzt.
Damit sich die Bürger gut informieren können, will die Stadt laut Rahn die Pläne auf die Homepage einstellen und dort auch weitere Informationen etwa zu Bauzeiten geben.
Für die Stadtpolizei machte Jörg Witzenberger deutlich, dass die Hauptstraße im Abschnitt, in dem gearbeitet werde, voll gesperrt wird. Eine innerörtliche Umleitungbeschilderung werde es nicht geben. Auf dem Friedhofsweg werde beidseitig Halteverbot angeordnet, ebenso im hinteren Abschnitt der Saalburgstraße, wo die Zufahrten für Rettungsdienste freibleiben müssten. Die Zufahrt zur Apotheke werde sichergestellt. Während der Bauzeit könnten die Anwohner die Parkplätze am Bahnhof kostenlos nutzen. Von Holger Pegelow