„Doppelmoral“ bescheinigt CDU-Stadtrat Klaus Minkel dem Grünen Fraktionssprecher im Stadtparlament, Jens Matthias, der ein Bußgeldverfahren gegen den Stadtrat beantragt hat.
Bad Vilbel. In seiner Stellungnahme dazu erinnert Minkel daran, dass die Grünen das Baugebiet Taunusblick „erbittert bekämpft“ haben, jedoch nichts dagegen hatten, dass ein prominenter Grüner dort zu Vorzugsbedingungen ein großes Grundstück von der Stadt erworben hat. Während Matthias für sein Grundstück 410 Euro pro Quadratmeter bezahlt hat, wird Stadtrat Minkel, wie berichtet, mit 570 Euro pro Quadratmeter zur Kasse gebeten und zahlt damit rund 40 Prozent mehr als der Grüne. „Das alles wird noch übertroffen durch die bemühte grüne Heimlichtuerei, wonach es zwar okay ist, wenn zum Kauf von Minkel alles in der Presse steht, aber über die Verhaltensweise von Jens Matthias möglichst keine Zeile an die Öffentlichkeit dringen soll“, kommentiert der Christdemokrat. Das sei umso verwunderlicher, da sich die Grünen „doch sonst gerne als Anhänger von größtmöglicher Transparenz ausgeben“, in eigenen Angelegenheiten aber „alles im Dunkel der Nichtöffentlichkeit lassen“ wollten.
Nachdem Matthias vergeblich versucht habe, ihn mundtot zu machen, habe der Stadtverordnete der Grünen jetzt „ein Bußgeldverfahren“ bei Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr gegen Stadtrat Klaus Minkel beantragt, weil der den günstigen Kaufpreis des Jens Matthias öffentlich gemacht habe. Der Rathauschef aber ist auf jeden Fall auch der falsche Adressat, zuständig wäre der Magistrat.
Klaus Minkel quittiert das lachend: „Der Gipfelpunkt grüner Heimlichtuerei“ sei damit erreicht. „Die Grünen verstehen nur Spaß, wenn es um andere geht, aber nicht wenn es um sie selbst geht.“ (sam)