Karben. Als vor wenigen Tagen das Aus für die Schülerbetreuung in Rendel seitens des vermeintlichen Betreibers Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und kurz darauf auch seitens der Stadt verkündet wurde, verstärkten sich die Sorgenfalten bei vielen Eltern sichtlich. Nicht so bei Daniela Thom.
Auch sie hat zwar eine siebenjährige Tochter, Lara, die zurzeit in die Selzerbachschule in Klein-Karben geht. Daniela Thom lud die an einer Schülerbetreuung in Rendel interessierten Eltern für vergangenen Freitag zu einem Informationsabend ins Alte Lehrerhaus ein.
Wenig Resonanz
Als lediglich drei Mütter und Väter an diesem Abend kommen, ist Daniela Thom nicht entäucht. Am Ende schienen alle doch recht zufrieden mit dem Ergebnis des knapp 90-minütigen Gesprächs. Nämlich die besagten drei Eltern und Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Der hatte extra seinen Kurzurlaub unterbrochen. „Auch ich möchte, dass den Eltern geholfen wird und sie sich nicht im Stich gelassen fühlen“, erklärte Rahn.
Daniela Thom setzt sich nun für eine pädagogische Betreuung ein. Bei der größeren Variante soll ein Elternverein gegründet werden, der einen Lehrer stundenweise und zwei Aushilfskräfte auf 400-Euro-Basis anstellt. Diese drei Erwachsenen kümmern sich von 11.45 bis 15.30 Uhr um das Wohlergehen der Kinder, sorgen fürs Mittagessen.
Eine englische Lehrerin habe sich bereit erklärt, so Thom, diese Aufgabe täglich für zwei Stunden zu übernehmen. Auch an die Zeit nach 15.30 Uhr hat Daniela Thom gedacht: So sollen die Kinder entweder unter Aufsicht in Sportvereine geführt oder mit Bastelarbeiten bis 17 Uhr beschäftigt werden. 200 Euro pro Kind soll der Kostenbeitrag im Monat betragen – inklusive Essen.
Die kleinere Variante sieht vor, dass nur fünf oder sechs Kinder übrig bleiben, für die die Eltern dringend eine Betreuung benötigen. In diesem Fall seien eine pädagogische Fachkraft und nur eine Aushilfe ausreichend. Weil die Betreuungszeiten in diesem Fall ebenfalls kürzer wären, könne auch der Kostenbeitrag günstiger ausfallen.
Für beide Fälle sagt Bürgermeister Rahn spontan die kostenlose Nutzung der Räume des Alten Lehrerhauses zu. Nun soll die Gründung des Elternvereins vorbereitet werden. Am 3. August wollen sich noch einmal alle Interessierten zum Elternabend im Alten Lehrerhaus treffen. (jwn)