Schöneck. „Wenn wir bei den Politikern kein Ohr mehr für unsere Sorgen finden, dann müssen wir einen anderen Weg gehen“, erklärte am vergangenen Freitag Melanie Ullrich, die Sprecherin der Eltern, deren Kinder zurzeit noch in die erste Klasse der Friedrich-Ebert-Schule in Kilianstädten gehen, den etwa 30 anwesenden Eltern.
Ihr Problem ist, dass mit dem neuen Schuljahr die bisher drei Parallelklassen zu nur noch zwei Klassen mit jeweils 27 Kindern zusammengelegt werden sollen. So lautet die Anweisung aus dem Wiesbadener Kultusministerium.
Dagegen wehren sich die Eltern heftig, weil für die neuen Eingangsklassen ab kommendem Schuljahr eine Höchstzahl von dann nur noch 25 Schülern vorgeschrieben wird.
Melanie Ullrich kam zusammen mit dem Elternbeirat auf die pfiffige Idee, dass alle Eltern der Kinder, die jetzt noch die viel kleineren ersten Klassen besuchen, bei Schulleiter Bernhard Engel die „Nicht-Versetzung“ in die zweite Klasse beantragen sollen.
Damit werden die Kinder offiziell wieder Schulanfänger und hätten dann einen Anspruch auf eine Klasse mit geringerer Schülerzahl. Weil es nicht verboten ist, in der ersten Klasse den Lehrstoff der zweiten zu unterrichten, könnten die Lehrer aufgrund des guten Ausbildungsstandes der betreffenden Klassen dann mit dem Zweite-Klasse-Lehrstoff fortfahren. Am Ende des Schuljahres würden die Eltern beantragen, dass ihre Kinder direkt in die dritte Klasse versetzt werden.
Schulleiter Engel zeigte Verständnis. „Kleinere Klassen bedeuten nämlich individuelleres Unterrichten durch die Lehrer und besseres Lernen für die Schüler“, so Engel. Deshalb nahm er die Anträge der Eltern, ihre Kinder nicht in die zweite Klasse versetzen zu wollen, persönlich entgegen. Allerdings erklärte er, dass er jeden Fall einzeln prüfen und sich wegen der Vielzahl der Anträge an das Schulamt wenden müsse. (jwn)