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Eintauchen in andere Welten

Die einzelnen Völker müssen das »Reiten eines Wüstenwurms« absolvieren. Foto: Georgia Lori
Die einzelnen Völker müssen das »Reiten eines Wüstenwurms« absolvieren. Foto: Georgia Lori

Karben. Sommer, Sonne, Ferien – Kinderplanet. Das Gelände des Jugendkulturzentrums ist für zwei Wochen Schauplatz der Ferienspiele der städtischen Jugendpflege. Der Kinderplanet ist ausgebucht, die Spielgeschichte wie immer fantasievoll.
Etwa 40 Teamer sind auf dem Platz am Jugendkulturzentrum Selzerbrunnen und in der ersten Woche 322 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren angemeldet. In der zweiten Woche nehmen 273 Kinder am Kinderplanet teil. Die aktuelle Spielgeschichte spielt in Dysutopia. Sie ist frei erfunden, jedoch thematisch angelehnt an »Die Tribute von Panem«.
Die Herrschaft über das Land obliegt dem Empyrion. Dies bezeichnet sich als Demokratie. Doch unter den Völkern regt sich Widerstand. »Es ist ein politisches Lehrstück. Wir zeigen unsere üblichen Einstiegsshows, doch es gibt auch Wettkämpfe auf dem Gelände), wo die Kinder in den Völkern gegeneinander antreten«, erklärt Sozialarbeiter Michael Langenbach, der die Spielgeschichte mit vorbereitet hat. Die Kinder erhalten Ressourcen, die sie bei dem Handelsmeister tauschen können. Auch der Wettkampfmeister und die Herrscherin spielen eine wichtige Rolle.
Neu in diesem Jahr ist, dass auch ältere Kinder in das Spiel eingebunden werden. Wer Lust hat, kann als »kleine Spielfigur« in einer Nebenrolle mitwirken. Viele Kinder hätten immer wieder nachgefragt, weshalb diese Neuerung nun umgesetzt worden sei.
Die seit Jahren ungebrochene Lust und Freude am Kinderplaneten führt Langenbach auf die Spielfreude und das attraktive Gelände zurück. Zudem hätten die Kinder die Möglichkeit, über zwei Wochen eine Spielgeschichte, in der sie Abenteuer erleben können, selbst kämpfen und mitbestimmen müssen, zu erleben.
»Das ist für Kinder ein großes Ding, eine Art Eintritt in eine andere Welt, die mit der Einstiegsshow in der Scheune beginnt«, sagte Langenbach. Die Kinder werden ähnlich einem Live-Rollenspiel Teilnehmer der Geschichte.
Eine Arena gebaut
Während des Gesprächs mit Langenbach versammeln sich alle auf dem Gelände zu den Wettkämpfen. Auch die neunjährige Maila ist dabei. »Am besten gefällt mir, dass ich mit meiner Schwester zusammen hier sehr viel spielen kann«, sagte sie. Sie freut sich auf den Wettkampf in der Arena, die eigens gebaut wurde. Das Areal ist mit Holzpflöcken und Seilen abgegrenzt. Auf dem Eingangstor steht »Sektor 3« in rot-schwarzer Schrift. »Friedenswächter« sind den Kindern behilflich. Der Schlachtruf »Siegen, siegen, siegen« wird laut skandiert.
»Die Wettkämpfe finden zu Ehren des Empyrions statt. Viele Ressourcen können erspielt werden«, sagte der Wettkampfmeister alias Sebastian Görlich, flankiert von der Handelsmeisterin alias Helena Scholten. Schnelligkeit, Teamarbeit, Intelligenz seien wichtige Voraussetzungen, um zu gewinnen. Es gehe auch um Geschicklichkeit. Die Kinder mussten Säckchen zwischen Schnüren hindurchwerfen, Bälle auf Dosen werfen oder das »Reiten eines Wüstenwurmes« absolvieren.
Kuriosa alias Teamerin Michelle Domesle betreut die Kleinsten. »Die Stimmung im Team und unter den Kindern ist für mich der Reiz an der Veranstaltung. Für sie etwas Besonderes zu gestalten macht Spaß, ebenso wie das Live-Rollenspiel mit zu verkörpern«, sagte sie.
Logistische
Herausforderung

Sozialarbeiterin Angelika Möller freut sich, dass nach langer Zeit wieder alle Völker gegeneinander antreten. Sonst habe immer ein Volk eine Aufgabe übernommen. Dies sei eine völlig andere Herausforderung an Logistik.
Am Freitag, 26. Juli, findet die große Abschlussshow mit den Eltern statt. Der Höhepunkt und das Ende der Geschichte werden vorgestellt. Dann endet der Kinderplanet. Doch schon jetzt wird die Spielgeschichte fürs nächste Jahr besprochen. Von Georgia Lori