Lange hat es gedauert, bis die Regenbogenschule ins Ganztagsangebot kam. Doch für die entsprechenden Betreuungsräume musste der Förderverein einspringen. Mit Erfolg: die „Oase“ ist ein liebevoll gestalteter Ort zum Spielen und Entspannen.
Bad Vilbel. Von der Container-Tristesse und Klassenräumen ist in der „Oase“ nichts zu spüren. Die Abkürzung bedeutet „Ort für Aufenthalt, Spielen und Entspannen“. Im linken Raum locken zwei große Kuschelkissen zum Entspannen, Brettspiele und Bücher stehen bereit. Tische stehen dort fürs Hausaufgabenmachen.
Während es dort ruhig zugehen soll, wird nebenan lebhaft gespielt. Zwei Spieler-Duos haben sich auf einer Matte niedergelassen – liefern sich heftige Duelle am Mini-Tischfußballkicker. Auch Lego und Playmobil können bespielt werden. Ein hölzerner Torbogen, mit bunten Tüchern umrahmt, führt ins Reich der Mädchen mit Schminkecke und Klamotten für Rollenspiele. Maria und Vanessa (beide 10) kämmen die Schminkpuppe.
Um das alles möglich zu machen, hat es viel ehrenamtlichen Engagements bedurft – und das alles nicht ganz freiwillig. Zwar kann die Regenbogenschule nach langen Vorbereitungen seit diesem Schuljahr an drei Tagen ein Ganztagsangebot anbieten. Auch eine Mensa wurde gebaut. Doch für die zur Genehmigung notwendigen Betreuungsräume habe der Wetteraukreis keinen Cent ausgegeben, bedauert Rektorin Hanne Mühle.
Lediglich der Container wurde zur Verfügung gestellt. So war es vor allem Sache des Fördervereins, dort eine sinnvolle Einrichtung zu schaffen. Vorfinanzierung, Sponsorensuche, Planung mit einer Designerin, die Auswahl von Möbeln und Spielen, es gab viele Aufgaben, erinnert sich Fördervereinsvorsitzender Martin Scheele erleichtert angesichts des Resultates. Lediglich Schattenspender für die Oberlichter fehlen noch. Und, ergänzt Mühle, ein befestigter Weg zwischen Oase und Mensa. Den wolle der finanzklamme Kreis nicht bauen. So müssten die Kinder eben durch den Matsch gehen. 30 000 Euro konnte Scheele für Einrichtung und Umgestaltung des Containers von lokalen Firmen, dem Dortelweiler Waldgeld, dem Verein für Sport- und Kulturförderung und vom Dortelweiler Vereinsring einsammeln.
Schließlich geht es bei der Oase nicht bloß um einen Spielplatz. Die Oase ist nicht nur zum Entspannen da, sondern auch, wenn es im Ganztagsbetrieb darum geht, Kinder aufzufangen, wenn Zeiten zwischen Angeboten überbrückt, Eltern wegen Notfällen kontaktiert werden müssen oder eine Nachmittags-AG ausfällt.
Betrieben werden Oase und Mensa vom ASB mit drei Betreuern und zwei Küchenkräften. 53 Kinder sind dort angemeldet, im Schnitt werden aber nur 30 bis 40 von 11.30 bis 14.30 Uhr betreut – bislang noch montags, dienstags und donnerstags.
Ab kommendem Schuljahr soll es die ganze Woche Ganztagsangebote und Betreuung bis 14.30 Uhr geben, kündigt Mühle an. Dafür soll es frei zukaufbare Betreuungszeiten von 7.30 bis 16.30 Uhr geben. Künftig sei für alle Erst- und Zweitklässler die Betreuung gesichert.
Trotz sinkender Schülerzahlen steige der Betreuungsbedarf stetig an. Die Oase ist Teil der pädagogischen Mittagsbetreuung, so Konrektorin Christine Tschorner, „eine Anlaufstelle für alle Dritt- und Viertklässler“ – derzeit 200 Schüler. Das Konzept eines flexiblen Ganztagsangebotes entstand 2009.