Bad Vilbel. Bereits zum vierten Mal feiern am Pfingstmontag, den 5. Juni 2017, alle elf christlichen Gemeinden Bad Vilbels gemeinsam Gottesdienst. Das Glaubensfest findet wie in den vergangenen Jahren auf dem Niddaplatz statt und beginnt um 10 Uhr. Unter dem Motto „Eine Kirche – viele Kirchen“ versammeln sich mehrere hundert Christinnen und Christen aus allen Konfessionen, um ihrem gelebten Glauben sichtbaren Ausdruck zu verleihen. Musikalisch bereichert wird der Gottesdienst durch verschiedene Beiträge aus den einzelnen Gemeinden, unter anderem spielen eine Band der Christuskirche und der Posaunenchor vom Heilsberg. Besonderes Highlight ist der liturgische Tanz einer Delegation aus Nordindien, der Teil des Gottesdienstes sein wird.
Das Motto „Eine Kirche – viele Kirchen“ bringt dabei zum Ausdruck, dass die Gläubigen trotz unterschiedlicher Konfessionen – katholisch, evangelisch, orthodox und neuapostolisch – durch die eine Mitte Jesus Christus zusammengehören. So orientiert sich der Gottesdienst an Pfingstmontag am ökumenischen Charakter vieler Veranstaltungen im Reformationsjubiläumsjahr. Dass die Trennung in römisch-katholische und evangelische Christen durch Martin Luther vor 500 Jahren ihren Ausgang nahm und in der Vergangenheit eher zu Abgrenzung geführt hat als zur gegenseitigen Bereicherung, wird ein Thema in der Predigt von Pfarrer Matthias Gärtner sein.
„Etwas Neues gibt es aber auch im Vergleich zu den vergangenen beiden Jahren“, verrät Pfarrer Ingo Schütz, der die Arbeit im Leitungsteam koordiniert. „Ein Puppentheater und ein Puzzlespiel beziehen gezielt auch Kinder in die Feier des Gottesdienstes mit ein. Die Kleinen werden allen Besuchern zeigen können, was es braucht, um über alle Unterschiede hinweg miteinander verbunden zu bleiben.“
In den vergangenen Jahren wurden die Veranstalter immer wieder überrascht von dem großen Interesse der Gläubigen. Mehr als 500 Besucher füllten jeweils den Niddaplatz, selbst bei ungünstigem Wetter: Herrschten beim ersten Mal im Jahr 2014 noch hochsommerliche Temperaturen von rund 35 Grad, so überraschte ein Jahr später ein heftiger Regenguss die Gottesdienst-Gemeinde. In beiden Fällen blieben die Menschen aber auf dem Niddaplatz und feierten trotz der Widrigkeiten gemeinsam.
Abgerundet wird die Veranstaltung nach dem Segen, der in vielen Sprachen erteilt wird und bei dem auch wieder ein Walnusszweig zum Einsatz kommen soll, durch einen kleinen Snack, der viele Besucher zum Verweilen, zu langen Gesprächen und zu guten Begegnungen einladen soll.
Getragen wird der ökumenische Gottesdienst von allen elf christlichen Gemeinden Bad Vilbels: St. Nikolaus und Verklärung Christi auf katholischer Seite, die fünf evangelischen Gemeinden vom Heilsberg, aus Massenheim, Dortelweil und Gronau sowie die Christuskirchengemeinde aus der Kernstadt, die syrisch-orthodoxe Gemeinde, die Neuapostolische Kirche, die Landeskirchliche Gemeinschaft und die Freie evangelische Gemeinde sind mit an Bord.