Karben. Der Ortsverband Karben/Niddatal des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) blickt in diesem Jahr auf sein 25-jähriges Bestehen zurück.
„Die erste Sitzung hat in unserem Garten an einem Tapeziertisch statt gefunden“, erinnert sich Ulrike Loos. Gründungsmitglieder und bis heute dabei sind auch Peter Hofmann und Heinz Schülke, während Kassierer Dietrich Schlitzer es auf etwas mehr als zehn Jahre Mitgliedschaft bringt.
Anlässe für die Gründung eines Ortsverbandes des bundesweit bestehenden BUND habe es in den 1980er Jahren reichlich gegeben. So seien die Bürger durch die Katastrophe von Tschernobyl, als dort ein Atomkraftwerk explodierte beunruhigt gewesen, erinnert sich Peter Hofmann. Auch der Zustand der Flüsse, etwa durch das Unglück in dem Schweizer Pharmakonzern Sandoz auf dem Rhein sowie der „Missbrauch der Flüsse als Klärgrubenableitung“ habe die Menschen damals für den Gewässerschutz sensibilisiert, so Hofmann. „Saurer Regen, Waldsterben und Mülltrennung waren neben der Diskussion um die Atomenergie weitere Themen, die uns damals auf den Nägeln brannten“, erinnern sie sich.
Nach einem Vierteljahrhundert tatkräftigen Anpackens können die Mitglieder auf Karbener Gemarkung zahlreiche Erfolge vorweisen, etwa durch das Anpflanzen und die Pflege von Streuobstwiesen sowie von Feldholzinseln. An der bis heute geltenden Müllsatzung der Stadt Karben habe der BUND großen Anteil, hebt Schülke hervor. Dem anfänglichen Eifer sei im Laufe der Jahre die Erkenntnis gewichen, dass man mit Geduld und Beharrlichkeit am ehesten Erfolge im Umweltschutz erzielen könne, so Loos.
Die Umweltschützer begrüßen die Pläne zur Nidda-Renaturierung, „das haben wir immer wieder gemeinsam mit dem Nabu angestoßen“, sagt Loos.
Kritikern sei man „durch Vorleben und Informieren“ entgegen getreten, sagt Loos. So hätten Mitglieder nicht nur in den eigenen Gärten Teiche angelegt, sondern auch beim Anlegen in Privatgärten mit angepackt. Unter den 260 Mitgliedern des Ortsverbandes sind viele passive. (kre)
Weitere Informationen über die Arbeit und Aktionen unter www.bund-Karben.de.