Bad Vilbel. Dabei war sich die Modedesignerin ihrer Sache gar nicht so sicher. Denn sie wusste, dass ihre bald prominente Kundin ein ganz besonderes Faible für Rosa hat. Dennoch fand Kreuz, dass ein von ihr bevorzugter Stoff in einem Farbton zwischen Petrolgrün und Französisch-Blau den Typ der Quellenkönigin optimal unterstreicht und bestens zu den blonden Haaren und zu ihrem Hautton passt. Sie legte ihr mehrere Stoffe vor – darunter jenen in Petrol und einen in Rosa-Lavendel. Und sie atmete durch, als die Quellenkönigin in spe ohne zu zögern mit Überzeugung auf ihren Favoriten deutete.
„Natürlich muss das Blau von Bad Vilbel im Kleid der Quellenkönigin erscheinen – aber in einer Variante, die sich der Persönlichkeit der jeweiligen Trägerin anpasst“, sagt Kreuz. Neben der Farbe gelte das auch für den Schnitt. Und darin ist Christina Kreuz bekanntlich eine unübertreffliche Meisterin. Drei Oberstoffe kombiniert sie zu der Robe der Königin: einen unregelmäßig plissierten Satin, einen Tüll mit ornamentaler Pailettenstickerei sowie einen Seidenchiffon, der als passendes Zugeständnis an die Vorliebe der Königin in Rosé-Silber changiert.
Das Kleid in dezentem, klassisch-elegantem Schnitt verzichtet auf einen Reifrock. Es ist unten leicht ausgestellt und verleiht der Trägerin eine schmale Silhouette. Ein im Rückenteil eingesetztes Godet, das in die Schleppe übergeht, ist mit irisierenden Swarovski-Steinen besetzt, die die 32 Bad Vilbeler Quellen symbolisieren. Festgehalten wird das Godet von einem Ornament aus dem Pailettenstoff, der die Robe zum Hingucker macht. Die kreisende Pailettenstickerei am Kleid weckt beim Betrachter unwillkürlich die Assoziation zu Wellen, Wasser und sprudelnden Quellen. Ähnliche Ornamente finden sich im Römermosaik. Schon vor fast 2000 Jahren versuchte man, auf diese Weise Wasser zu symbolisieren. Am Dekolleté mit U-Boot-Ausschnitt schließt sich der Seideneinsatz mit spitzem V-Ausschnitt vorne und hinten sowie mit kleinen Ärmelchen an.
In auffälligem Kontrast zum Kleid stehen Handschuhe, Tasche und Plateauschuhe in Schneeweiß. Die bordeauxrote Beschriftung der Schärpe korrespondiert wiederum mit dem changierenden Rosé des Oberteils.