Karben. Der städtische Forst soll in den nächsten Jahren teilweise zum Urwald umgewandelt werden. Die Idee habe die Landesbehörde Hessenforst an die Stadt herangetragen, die sich um die städtischen Wälder kümmert. Das berichtete Bürgermeister Guido Rahn (CDU) jüngst den Karbener Stadtverordneten. Dabei gehe es um zehn Hektar, also rund zehn Prozent der städtischen Waldfläche.
Diese sollten „aus der Bewirtschaftung herausgenommen“, die Natur dort also sich selbst überlassen werden. Langfristig würden dann in diesen Bereichen keine Bäume mehr gefällt werden. Das führt zwar zu einem finanziellen Verlust für die Stadt.
Im Gegenzug könne die Stadt aber die Gutschrift von Ökopunkten beantragen, erklärt der Bürgermeister. Diese kann die Stadt als Ausgleich nutzen, wenn sie zum Beispiel neue Baugebiete erschließt und dabei Flächen versiegelt, etwa wenn sie neue Straßen baut. Das „Kernflächenkonzept“ für den Urwald werde derzeit erarbeitet und demnächst öffentlich vorgestellt. Auch hofft Guido Rahn, die wiederkehrende Kritik an allzu heftigem Einschlag im Wald damit künftig im Zaum zu halten. Immer wieder beschwerten sich Bürger, weil Flächen im Karbener Wald kahlgeholzt worden seien.
„Hessenforst geht dabei streng nach Plan vor“, erklärt Rahn. Dabei berechne die Behörde, wie viel Wald in den nächsten Jahren nachwachse und fälle nur so viele Bäume, wie die Natur selbst ersetzen könne.
Die Fällungen konzentrierten sich dann häufig auf einzelne Parzellen im Wald, räumt der Bürgermeister ein. „Das geht nicht anders, denn man kann nicht hier und da mal einen Baum ’rausnehmen.“ Erstens sei das nicht wirtschaftlich, vor allem aber gelangten die Maschinen nicht dorthin. (den)