Karben. Der Besuch der Sternsinger ist traditionell der Auftakt in das neue Jahr in der Karbener Stadtverwaltung. So begrüßten Bürgermeister Guido Rahn und seine Stellvertreterin Heike Liebel laut Pressebericht der Stadtverwaltung am Montag 15 prachtvoll verkleidete Kinder im Rathaus. Im Gepäck hatten diese klangvolle Sternsingerlieder, eine Sammeldose, den bekannten Segen und eine sehr wichtige Botschaft.
Es gibt kaum eine Region auf dem Planeten in dem so viele verschiedene Tiere und Pflanzen leben wie im Regenwald und den Flusslandschaften des Amazonasbeckens. Gleichsam werden die Artenvielfalt und die Kulturen Amazoniens von vielen Faktoren wie Überfischung, Wasserverschmutzung und Abholzung bedroht. Vor allem für den Abbau von Rohstoffen werden täglich unzählige Bäume gefällt oder abgebrannt. Mit Brasilien, Bolivien, Peru und Kolumbien sind gleich vier Amazonas-Staaten unter den zehn Ländern weltweit mit den höchsten Regenwaldverlusten.
Auch der Konsum hierzulande hat große Auswirkungen auf den Regenwald. Schulhefte aus Papier, für das Tropenholz gerodet wurde, Kosmetikprodukte und Lebensmittel mit Palmöl oder Smartphones und Tablets mit Bauteilen, in denen die sogenannten Seltenen Erden verarbeitet wurden: Viele Alltagsprodukte, tragen dazu bei, dass der Amazonas-Regenwald mehr und mehr verschwindet – und mit ihm die indigenen Völker, die dort leben.
Regenwald schützen
Gemeinsam mit der kolumbianische Nichtregierungsorganisation »Fundación Caminos de Identidad« rücken die Sternsinger daher bei ihrer diesjährigen Aktion das bedrohte Amazonasgebiet in den Mittelpunkt. Dabei wollen sie nicht nur Geld für wichtige Projekte in der gefährdeten Region sammeln, sondern vor allem dafür sensibilisieren, was jeder Mensch dazu beitragen kann, den Regenwald zu schützen.
Dafür haben die Sternsinger ein kurzes Theaterstück vorbereitet, in dem sie nacheinander verschiedenen Alltagsgegenstände aufzählen, die ressourcenschonende Alternativen sein können, wie etwa eine Solarlampe oder Produkte aus recycelten Materialien. Den Abschluss macht jedoch ein Schild, auf dem in großen Lettern »NICHTS« steht. »Dass immer mehr Regenwald zerstört wird, dass unser Klima in Gefahr ist, das liegt auch daran, dass wir Menschen nicht gerne auf etwas verzichten. Aber mit dieser Einstellung schaden wir Gottes Schöpfung«, verkünden die Sternsinger.
Nach dieser nachdenklich stimmenden Vorstellung präsentieren die Sternsinger noch ihren Klassiker »Stern über Bethlehem«, ehe Guido Rahn und Heike Liebel nach kurzen Dankesworten zur Tat schreiten und die Spardosen der Sternsinger mit reichlich Scheinen füllen. »Es ist schön zu sehen, dass sich Jahr für Jahr so viele Kinder mit Freude an der Sternsingeraktion beteiligen«, lobt Bürgermeister Rahn, »dass uns in Karben die Natur besonders wichtig ist, wollen wir nicht nur mit einer Spende an die Sternsinger zeigen, sondern auch, in dem wir hier vor Ort tätig werden und unseren Karbener Wald weiter aufforsten. Dafür haben wir erst kürzlich 13 000 neue Bäume gepflanzt.« Zum Abschluss des Besuchs wird dann noch wie üblich der neue Segen über dem Haupteingang des Rathauses angebracht: 20*C+M+B+24.
Die Sternsinger sind eine Hilfsorganisation in katholischer Trägerschaft, die ausdrücklich offen ist für alle Menschen, unabhängig von Herkunft und Religion. So sind auch unter den Karbener Sternsingern evangelische, katholische, konfessionslose und muslimische Kinder dabei. Jedes Jahr rücken die Sternsinger eine Region in den Mittelpunkt ihrer Aktion, das gesammelte Geld kommt allerdings gleichsam den rund 1300 weltweiten Hilfsprojekten der Sternsinger zu Gute. (zlp)
KategorienKarben