Bad Vilbel. „Die Armut ist in vielen Familien in Rumänien, Moldawien, in Nordserbien sowie Südost- und Südwestungarn unvorstellbar groß. Es gibt Familien, die haben für 15 Kinder nur einen Teller und kein Besteck. In anderen schlafen die Kinder auf dem blanken Lehmboden“, berichtet Gerhard Stengel. Seitdem sich der eiserne Vorhang geöffnet hat, engagiert sich der ehemalige Vilbeler Stadtbrandinspektor für bedürftige Menschen in Mittelosteuropa.
Tatkräftig unterstützt wird er bei seinem ehrenamtlichen Engagement von Vilbeler Feuerwehrkameraden, städtischen Betriebshof- und Gartenamtmitarbeitern, Mitgliedern des Christopherusvereins Bad Vilbel und Freunden. Beim Be-und Entladen, der von Firmen und Privatleuten gespendeten Hilfsgüter, braucht Stengel jede Hand. In einer der großen Hallen auf dem städtischen Betriebshof hatte am Donnerstagmorgen Fahrer Mihaly Bata seinen 40 Tonner geparkt. Der ungarische LKW-Fahrer half Gerhard Stengel, dessen Sohn Christoph, Helmut Jung, Wolfgang Frey, Peter Beltz und Manfred Speck beim Beladen der 23 Tonnen Lebensmittel, Möbel, Kleider, Fahrräder, Geschirr, Bestecke und technischen Geräte. Am Dienstag ging ein weiterer 18,50 m langer LKW voller Hilfsgüter von Bad Vilbel auf die Reise ins 1240 km entfernte Gyula. In Gyula werden die Hilfsgüter von aktiven und pensionierten Feuerwehrleuten, Mitarbeitern des Pfarramtes Üjkijos abgeladen und in zwei große Lagerhallen der Stadt gelagert. In zwei Wochen fährt Gerhard Stengel hin, um gemeinsam mit den dortigen Feuerwehrleuten und Freunden die Hilfsgüter an Alten- und Kinderheime, Waisenhäuser, sozial schwache Familien, bedürftige Groß- und Romafamilien sowie an Krankenhäuser zu verteilen. Organisiert werden die Hilfstransporte vom Christopherus Verein Bad Vilbel. Beim Beladen des ersten Transporters strahlen alle Helfer. Sie freuen sich über die großzügigen Lebensmittel-, Kleider-, Geräte- und Sachspenden von Ferrero, Maggi, Kaufhof und vielen Privatleuten.
Mit dabei ist am Donnerstag der pensionierte Feuerwehrmann Helmut Jung aus Mühlheim. Zusammen mit seinem ehemaligen Ausbilder Stengel war er bereits mehrmals in Osteuropa, um die Hilfsgüter zu verteilen: „Die Armut dort ist erschreckend. Die Leute in den Dörfern oder Armenvierteln der Städte haben nichts. Trotz größter Armut sind die Menschen freundlich und sauber. (fau)
Dringend benötigt werden vom Christopherus Verein Bad Vilbel Spenden für die 2800 Euro Transportkosten der zwei Hilfstransporter. Spendenkonto: Christopherusverein, Stichwort Osteuropahilfe, Sparkasse Oberhessen, BLZ 51850079, Kt-Nr.: 10 400 78 30.