Die Feierlichkeiten zur Städtepartnerschaft liefen dieser Tage nur mit Politikern von SPD und Grünen ab. Wie fanden Sie das, Frau Lenz?
INGRID LENZ: Ich war schon etwas befremdet, dass ich keine Einladung bekommen hatte.
Nehmen Sie sich da nicht zu wichtig? Laut Aussage von Bürgermeister Roland Schulz (SPD) lebt doch eine Partnerschaft „nicht von der Politik, sondern von den Menschen“!
LENZ: Das stimmt. Eine Städtepartnerschaft ist nicht für die Politik da. Aber ganz ohne Politik geht es eben auch nicht. Denn ohne die Politik würde die Städtepartnerschaft nicht existieren.
Wieso das?
LENZ: Eine Städtepartnerschaft ist ja in erster Linie eine Partnerschaft zwischen den Städten. Und die Stadt wird in Karben eben von ihrem obersten Organ, der Stadtverordnetenversammlung, repräsentiert. Zu einer offiziellen Veranstaltung der Stadt sollte auch deren oberstes Organ eingeladen sein.
Könnte es vielleicht Rache gewesen sein, weil das Parlament die Gelder für die Feier gekürzt hatte?
LENZ: Das Parlament hat den vom Magistrat gewünschten Betrag lediglich um 500 Euro gekürzt. Damit standen rund 25 000 Euro für sonstige Aufwendungen für Kommunikation, worunter die Feierlichkeiten fallen, bereit. Wir sind zwar im Wahlkampf, aber eine solche Veranstaltung sollte dafür nicht genutzt werden.
Ist Ihnen denn so etwas schon einmal passiert?
LENZ: Nein, aber es gab auch noch keine entsprechende Veranstaltung. Als Frank Gnadl seinerzeit einen Orden für seine Verdienste für die Partnerschaft erhielt, war ich als Stadtverordnetenvorsteherin eingeladen. Das nun war ein Faux-pas, der nicht hätte sein müssen.
Ingrid Lenz (CDU) ist Stadtverordnetenvorsteherin in Karben. (den)