Bad Vilbel. „Manfred Cleve zählt zu den Leuten, von denen ich weiß, dass sie das Bundesverdienstkreuz wirklich verdient haben“, sagte Landtagspräsident Norbert Kartmann (CDU), als er den ersten Bürger der Stadt gestern in der Alten Mühle auszeichnete. Die ehrenamtliche Arbeit des Stadtverordnetenvorstehers beschränkt sich nicht auf seinen mittlerweile 27 Jahre währenden kommunalpolitischen Einsatz in städtischen Gremien. In der CDU ist er seit 31 Jahren Schatzmeister, seit 26 wirkt er im Vorstand des Eldoret-Vereins mit, seit 20 Jahren im Vorstand des Partnerschaftsvereins Glossop sowie in vielen weiteren Funktionen. Wer Jahrzehnte als Schatzmeister immer wieder bestätigt wird, der bedürfe keines weiteren Ausweises für Treue und Zuverlässigkeit, so Kartmann. Cleve, der in Langenhagen bei Hannover geboren wurde, in Wolfsburg und Braunschweig aufgewachsen ist, sei ein Gewinn für die Brunnenstadt. „Für das gemeinsame Ziel, Bad Vilbel nach vorn zu bringen, braucht es Säulen der Integration und Manfred Cleve ist eine davon“, sagte Kartmann und wandte sich an dessen Frau Rosemarie. „Ohne Harmonie in der Familie und ohne Mitarbeit des Partners wäre dieser Einsatz nicht möglich.“ Der stellvertretenden Kreistagsvorsitzenden, die dem Gremium seit 29 Jahren angehört, wurde für ihr gesellschaftliches Engagement bereits vor sieben Jahren das Bundesverdienstkreuz verliehen.
„Zuverlässigkeit, Hilfe und kein besonderes Aufsehen“ – diese drei Attribute schrieb Bürgermeister Thomas Stöhr dem neuen Träger des Bundesverdienstkreuzes zu. Man kenne Cleve heiter und gut aufgelegt mit viel Witz, der es dennoch verstehe, den nötigen Ernst zu wahren. Als „zuverlässigen Mannschaftsspieler, der nicht sich selbst ins Rampenlicht stellen, sondern das Gemeinschaftswerk voranbringen möchte“, beschrieb CDU-Vorsitzender Tobias Utter seinen „dienenden Schatzmeister, der aber dennoch seine Meinung sagt“. Cleve brauche weder Ämter noch Titel, um allein aus seiner Persönlichkeit respektiert zu werden, stellte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Oberhessen, Günter Sedlak, fest. Als Mitglied im Verwaltungsrat seit 1981 und im Ehrenbeirat 1986 bis 2005 habe er Cleve als ehrenvollen, aktiven, sachlich arbeitenden Partner kennen gelernt. Für den Aufbau und Unterhalt der Schule in Eldoret (Kenia) seien von Beginn an praktisch sämtliche Papiere und 400 000 Euro an Hilfeleistungen über Cleves Schreibtisch gegangen, rief der Vorsitzende des Eldoret-Vereins, Rudolf Henrich, in Erinnerung. Für den Glossop-Partnerschaftsverein bescheinigte Luitgard Ehrbeck dem „kompetenten“ Vorsitzenden, dass er „Anregungen aufnimmt und kollegial umsetzt“.
Sein Hang zum Geld und zum Amt des Kassenwarts, das er in sieben Vereinen innehatte oder -hat, habe sich schon in der Schule angekündigt, als er die Klassenkasse verwaltet hat, scherzte Manfred Cleve in seiner Dankesrede.