Bad Vilbel. In Vertretung des Wetterauer Landrates Rolf Gnadl überreichte Karbens Bürgermeister Roland Schulz dem Karbener Georg Matern den Landesehrenbrief. Damit wird dessen langjährige Tätigkeit als ehrenamtlicher Richter am Arbeitsgericht in Frankfurt honoriert. „Voraussetzung für die Verleihung des Ehrenbriefes ist eine zwölfjährige ehrenamtliche Tätigkeit“, informierte Schulz die Anwesenden.
Die feierliche Auszeichnung ging in den Räumen der Firma Hassia & Luisen Mineralquellen in Bad Vilbel über die Bühne. Das Unternehmen ist seit fast 47 Jahren Materns Arbeitgeber. „Damit ist er unser langjährigster Mitarbeiter überhaupt“, hob Dirk Hinkel, der geschäftsführende Gesellschafter, hervor. Für sein Engagement als ehrenamtlicher Funktionär in der Gewerkschaft Nahrung, Genuss und Gaststätten wurde Matern bereits vor vier Jahren ausgezeichnet.
Matern wurde am 9. Juni 1941 in damaligen Litzmannstadt (Lodz) geboren. Seit 1973 lebt er in Petterweil. Er ist mit Monika Wenzel verheiratet. Nach seiner Ausbildung zum Maler und Weißbinder in Friedberg hatte er 1960 bei Hassia als Betriebsmaler angefangen. Dort wurde er 1965 erstmals in den Betriebsrat gewählt. Seit 1973 ist er für die Arbeitnehmer Mitglied der Großen Tarifkommission der Gewerkschaft NGG. Schulz sagte, Materns überdurchschnittliches Engagement, gepaart mit einer bestimmenden Art und mit Durchhaltevermögen, hätten es ermöglicht, dass bei Verhandlungen „vernünftige Ergebnisse“ erzielt worden seien. In seiner Tätigkeit als Richter gelte er als zuverlässig und sachlich. Sein ausgewogenes Urteil trage zur Erhaltung des Arbeitsfriedens bei, so Schulz.
„Sie haben stets versucht, die Interessen der Mitarbeiter und des Unternehmens in Einklang zu bringen“, sagte Günter Hinkel, geschäftsführender Gesellschafter bei Hassia. Bei allem Bemühen um das Lösen von Konflikten habe Matern stets auch klar Position bezogen. Dies sei wichtig, denn in einer demokratischen Gesellschaft müsse man Konflikte aushalten können, sagte Peter Artzen, NGG-Geschäftsführer.
„Wenn man etwas gerne tut, kann man es auch gut machen“, sagte der Geehrte. Matern wird sich am 31. März 2007 in den Ruhestand verabschieden. Dann wolle er mehr Zeit für seine Ferienwohnung und das Hobby Gartenarbeit haben, sagte er. Seine Tätigkeit als Betriebsratsvorsitzender hat Metern im Oktober beendet. (kre)