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Ehrenamtliche Netzwerkerin

Ingrid Schenk lenkt seit 20 Jahren die Geschicke des Heilsberger Feuerwehr-Vereins. Foto: Kauer
Ingrid Schenk lenkt seit 20 Jahren die Geschicke des Heilsberger Feuerwehr-Vereins. Foto: Kauer

Bad Vilbel. Ingrid Schenk ist seit 2005 Vorsitzende des Vereins der Freiwilligen Feuerwehr Heilsberg. »Ich hatte damals keine Ahnung von der Feuerwehr«, sagt sie. Nun schaut sie auf 20 Jahre zurück und hat auch die Zukunft im Blick.
Der gemeinnützige Verein unterstützt die ehrenamtliche Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Heilsberg und deren Jugendarbeit. Er finanziert Übungsgeräte und beteiligt sich an den Kosten für Jugendfahrten, Zeltlager und Ausbildungsveranstaltungen. Darüber hinaus finanziert er technische Ausrüstung für die Einsatzabteilung. Das Einsatzgebiet der Freiwilligen Feuerwehr Heilsberg umfasst den Heilsberg und einen Teil des Schöllbergs.
Als der Verein 2005 einen neuen Vorsitz suchte, fragte Thomas Farr, der damalige Wehrführer, Ingrid Schenk dafür an, die sich schon zuvor ehrenamtlich im Schulelternbeirat des Georg-Büchner-Gymnasiums und an der Ernst-Reuter-Schule engagiert hatte. Dass sie von der Feuerwehr damals keine Ahnung hatte, war kein Argument, wie sich schnell herausstellte: Nach kurzer Vorstellung auf der Mitgliederversammlung wurde sie einstimmig zur Vorsitzenden gewählt – mit einer Amtszeit von fünf Jahren.
»Ach du lieber Gott«, habe sie damals gedacht und war selbst überrascht darüber, wie sie sagt. Dass sie eine gute Netzwerkerin ist, Spaß am Organisieren hat und auf die Leute zugehen kann, kam ihr für dieses Amt zugute. Und auch die notwendigen Fachbegriffe der Feuerwehr beherrschte sie bald. »Die Wehrführung ist ja auch im Vereinsvorstand. Da lernt man das schnell.«
Mit diesen Eigenschaften erreichte sie auch den größten Erfolg ihrer bisherigen Amtszeit: Sie fädelte den Neubau des Feuerwehrgerätehauses auf dem Heilsberg ein. »Als ich auf einem Empfang Boris Rhein traf, der damals noch Innenminister war, fragte ich ihn, ob er Ehrenmitglied im Feuerwehrverein Heilsberg werden wolle.« Er wollte – und der Kontakt war geknüpft und gemeinsam mit Wehrführer Thomas Farr war sie später zu Besuch beim Minister, der sich sehr gut informiert gezeigt habe und sich schließlich für den Zuwendungsbescheid für ein neues Gerätehaus einsetzte.
Und was beschäftigt den Heilsberger Feuerwehrverein momentan? »Wir müssen die Satzung ändern, sie entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen«, sagt Ingrid Schenk.
Aber viel mehr beschäftigt sie die Suche nach einer Stellvertretung im Vereinsvorsitz, seit über einem Jahr ist diese Position nicht mehr besetzt. »Wir suchen jemanden, der pragmatisch veranlagt ist, Lust hat, sich zu engagieren, Spaß daran hat, Feste zu organisieren und mit Menschen zusammenzuarbeiten.« Der Zeitaufwand sei überschaubar, Vorkenntnisse seien nicht erforderlich, in das Amt könne man hineinwachsen. Die Stellvertretung im Vereinsvorsitz werde gut eingearbeitet, verspricht Ingrid Schenk, auch würden viele Abläufe schon feststehen: »Einfach mitlaufen, das Netzwerk und die Leute kennenlernen, Kontakte knüpfen – und mit-helfen beim Organisieren.« Etwa beim jährlichen Heilsberger Weihnachtsmarkt oder beim Tag der offenen Tür.
Seit 1950 gibt es die Freiwillige Feuerwehr Heilsberg. Das 75-jährige Feuerwehrjubiläum und das 30-jährige Vereinsjubiläum werden erst im kommenden Jahr gefeiert, da in diesem Jahr der Hessentag alles überstrahle, wie Ingrid Schenk sagt.
Wer Interesse am stellvertretenden Vereinsvorsitz hat, sich informieren oder Mitglied werden möchte, ist gebeten, sich per E-Mail an vorstand@ feuerwehr-heilsberg-ev.de zu melden.
Von Christiane Kauer