Bad Vilbel. Gemeinsam mit Drillingen aus Offenbach, die 20 Tage älter als sie sind, haben sie auch schon Plätzchen gebacken. Die Dortelweiler Eltern treffen sich seit zwei Jahren jeden Mittwoch mit der Offenbacher Familie. Und einmal im Jahr mit anderen Drillingseltern und Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) im Hessenpark zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch.
Die munteren Mädchen wirbeln am liebsten durch das Haus. Sie spielen mit ihren Puppen, malen, basteln und puzzeln gern. Nicht immer zusammen, aber jede weiß genau, was gerade die anderen tun. Mit ihrem Temperament halten sie ihre Eltern und ihren großen Bruder Fabio Opitz (12) auf Trab.
Das am 5. Mai 2008 in der 34. Woche im Frankfurter Bürgerhospital geborene Trio hat sich prächtig entwickelt. „Die ersten drei Jahre waren sehr belastend. Ohne Hilfe hätte ich es nicht geschafft“, sagt Nicole Tropea.
In den ersten Wochen nach der Geburt stand Oma Maria Luisa Tropea aus Sizilien ihrer Tochter zur Seite. Danach griffen ehrenamtliche Helferinnen aus der St.-Nikolaus-Gemeinde der Mutter beim Waschen, Bügeln und Putzen unter die Arme.
„Allein der logistische Aufwand mit der Wäsche ist sehr groß“, fügt Vater Ulf Köster hinzu. „Ich habe meine Mädchen zweieinhalb Jahre lang gestillt. Manchmal dachte ich, mir fallen beim Tragen die Arme ab“, schildert die zierliche Mutter ihre große körperliche Anstrengung.
Entlastet wurde sie nach einigen Monaten von Kindermädchen Alexandra (22) aus Rumänien. Die Sprachenschülerin stand der Familie im Lupinenweg „rund um die Uhr“ zur Verfügung. „Alexandra ist für meine Kinder wie eine große Schwester. Sie gehört zur Familie, wohnt noch bei uns, arbeitet aber inzwischen woanders.“
Fremden gegenüber ist das muntere Trio zurückhaltend. Luna, Laura und Chiara sind schon „groß“. Sie besuchen die Kita Wirbelwind. „Kindergarten ist für alle Eltern ein wichtiges Thema. Unsere Töchter sind in drei verschiedenen Gruppen, um sich unabhängig voneinander entwickeln zu können. Sie dürfen sich aber jederzeit gegenseitig besuchen.
Bis jetzt klappt es sehr gut, sie gehen jeden Morgen gern in den Kindergarten“, berichet Ulf Köster. Am Anfang nur bis zwölf Uhr mittags. Seit kurzem bis 14 Uhr inklusive Mittagessen. „Wir danken der Stadt Bad Vilbel und dem Familienbüro sehr für ihre Unterstützung. Die beiden Stunden mehr sind für mich wie vier Stunden“, berichtet die Mutter. Für sie ist die gute Betreuung ihrer Töchter sehr wichtig.
Die Stunden ohne ihre Drillinge benötigt Nicole Tropea, um „ihre Akkus wieder aufzuladen“. „Seit Anfang des Jahres war ihre Trotzphase für mich nervlich bisher am anstrengendsten. Langsam wird es besser.“ Die Töchter wissen genau, was sie wollen. „Alle schlafen in einem großen Zimmer. Dort hat jede ihr eigenes Bett. Schlafen wollen sie alle aber nur auf einer großen Matratze zusammen.“ Nur im Auto akzeptiert jede ihren eigenen Sitz. Auch ihre Garderobe suchen sich die Drillinge bereits selbst aus. Morgendliche Diskussionen gibt es immer dann mit der Mutter, wenn die Mädchen im Winter mit Sommerkleidern ohne Strumpfhosen in den Kindergarten gehen wollen. Oder genau den Anorak, Mütze oder Schal haben möchten, den sich gerade eine der Schwestern ausgesucht hat. Samstags gehen die Drillinge mit Papa zum Vater-Kind-Turnen zum SV Fun Ball. Und mit der Mama am Warmbadetag zum Schwimmen.
Von der Kita erhalten die Eltern ein positives Feedback. Ihre Mädchen haben sich gut entwickelt. „Morgens geht es hier rund. Ich fahre Fabio, der das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Frankfurt besucht, wo er das Wahlpflichtfach Italienisch hat, zur S-Bahn und dann selbst zur Arbeit.“ Die Mama bringt die Drillinge in den Kindergarten.
„Wir versuchen ihnen alles zu bieten, was wir auch nur einer Tochter bieten würden.“ Für ihre Drillinge gab die Mutter ihren Traumjob als Telekommunikationsingenieurin auf. Sie träumt inzwischen aber von einer Halbtagsstelle. „Wir überlegen auch, ob wir uns nicht nach einem größeren Haus umsehen sollten. Ob in Bad Vilbel oder einer anderen Stadt, hängt vom Angebot ab.“ Den Drillingen gefällt es in Bad Vilbel, im eigenen Garten und auf den Spielplätzen. „Die sind hier sehr schön.“