Ein seltener Glücksfall ist in der Quellenstadt eingetreten: Bei der Stadt freut man sich über die Geburt von Drillingen, die von einem jungen äthiopischen Ehepaar jüngst zur Welt gebracht wurden und im städtischen „Glücks-Haus“ Unterkunft gefunden haben (der BVA berichtete).
Bad Vilbel. „Im Mai 2008 erblickten letztmals Drillinge in Bad Vilbel das Licht der Welt. Dass dieses kleine Wunder nun erneut eingetreten ist, erfreut uns sehr. Besonders auch, dass es den drei Jungen und ihren Eltern nach der Geburt und der zuvor beschwerlichen Flucht aus Äthiopien so gut geht und sie sich bei uns wohlfühlen“, so Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr, der gemeinsam mit Jutta Wagner vom städtischen Familienbüro die Drillinge willkommen hieß.
Yonas Bekele ist mit seiner damals schwangeren Frau Etsegenet Teshom Tilahun Ende 2014 nach Bad Vilbel gekommen und in einer Wohnung im ehemaligen Wohnhaus von Ehrenbürgermeister Erich Glück, in der Kurt-Moosdorf-Str. 24, untergebracht worden. Im Februar diesen Jahres kamen dann drei gesunde Jungs mit Namen Nahum, Nazerawe und Nebeyu im Frankfurter Universitätsklinikum zur Welt.
Helferkreis
Um die äthiopische Familie bestmöglich zu integrieren und zu helfen, den Alltag mit drei Säuglingen zu meistern, hat die städtische Flüchtlingskoordinatorin, Susanne Förster, bereits vor der Geburt einen Helferkreis für die künftige „Drillingsfamilie“ gegründet. Ein sogenannter Hilfsplan mit Aufgabenverteilung wurde erstellt, der die junge Familie umfangreich unterstützt. Mit dabei ist auch die Drillingsfamilie aus dem Lipunienweg, Ulf Köster und seine Frau Nicole Tropea, deren Kinder Chiara, Luna und Laura 2008 zur Welt kamen. Mittlerweile ist die Drillingsfamilie selbst im ABC-Club e.V., der internationalen Drillings- und Mehrlingsinitiative, engagiert und dabei sogar Ansprechpartner für die Landesvertretung Hessen.
„Wir konnten hierdurch manche Hilfsangebote für unsere „Flüchtlings-Drillingsfamilie“ nutzen. So steht auch die Teilnahme am Mehrlingstreffen im Hessenpark, im Rahmen der Ehrenpatenschaft des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier im September auf dem Programm“, berichtet Jutta Wagner.
„Auch aus der Bad Vilbeler Bevölkerung kommen nach wie vor zahlreiche Sach-, Kleider- und auch Geldspenden für unsere Flüchtlinge im Allgemeinen und die Drillingsfamilie im Speziellen. Die Hilfsbereitschaft in unserer Stadt ist weiterhin enorm und vorbildlich. Auch ehrenamtliche Hilfe bei der Betreuung der Kinder, Begleitung bei Arztbesuchen und Einkäufen wird angeboten. Außerdem ist das Familienbüro bei den vielen Formalitäten behilflich.
Die Hilfe gelingt und kommt gut an, denn die Familie betont immer wieder, wie dankbar und froh sie über die große Hilfsbereitschaft in unserer Stadt sei“, sagt Susanne Förster. Die Eltern versuchen indessen in Deutschkursen ihre Sprachfertigkeit zu verbessern, ansonsten funktioniert die Kommunikation mit Yonas Bekele auf Englisch. Etsegenet Teshom Tilahun kann sich hingegen bisher nur in ihrer Muttersprache verständigen. Doch dank der Unterstützung eines ehrenamtlichen Dolmetschers können Unklarheiten auf „amharisch“ gut überwunden werden. Seit fünf Jahren begrüßt das Familienbüro Eltern mit Neugeborenen in Bad Vilbel. In modernen Umhängetaschen sind Informationsmaterial und Tipps für Eltern, sowie das beliebte Baby-Shirt mit dem Aufdruck „Bad Vilbeler Mädchen/Junge“ enthalten. Bad Vilbeler Unternehmen beteiligen sich an dem Willkommensgeschenk genauso wie Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr. Die junge Drillingsfamilie konnte sich darüber hinaus über Geschenkgutscheine des Gewerberings freuen. „Es ist bemerkenswert, wie gut die Hilfe für unsere Flüchtlinge dank zahlreicher helfender Hände gelingt. Es ist der Familie Bekele mit ihren drei Jungen von Herzen zu gönnen, dass sie nach turbulenten Jahren nun in unserer schönen Quellenstadt eine sichere Zukunft gefunden hat und die drei neuen Bad Vilbeler Jungen bei uns wohlbehütet aufwachsen“, sagt Bürgermeister Stöhr. (pm)