Bad Vilbel. Der Bau- und Planungsausschuss hat sich einstimmig (bei Enthaltung der Grünen) für eine Änderung des Bebauungsplanes ausgesprochen. „An ein Industriegebiet darf sich kein Wohngebiet anschließen“, erklärte Bauamtsleiter Erik Schächer im Ausschuss und verwies auf die Problematik in Sachsenhausen. Dort haben neben Platzproblemen auch Anwohnerbeschwerden Radeberger zum Standortwechsel nach Bad Vilbel veranlasst.
Grünflächen, die Werner Neuss (SPD) vorschlug, seien „zwar unproblematisch“, so Schächer. Allerdings sei das Areal als Entwicklungsfläche erworben worden und die Erschließungsmaßnahme bereits im Gang, wandte Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) ein. Zudem arbeite die Stadt in Kooperation mit der Deutschen Bahn an der Unterführung am Nordbahnhof. „Eine Grünfläche auf teurem Land mit S-Bahn-Anschluss macht keinen Sinn“, sagte Stöhr. Vielmehr sei über einen Park-and-Ride-Platz und Gewerbeflächen nachzudenken, die weiter südlich „in Wohnbebauung umschwenken“ könnten.
CDU-Fraktionschef Josef Maetz warnte davor, über eine Wohnbebauung zu entscheiden, ehe „die wesentlichen Gewerbeansiedlungen“ unter Dach und Fach seien: „Möglicher Weise gibt es in fünf Jahren verschärfte Richtlinien, nach denen heute noch zulässige Wohngebiete durch Radeberger und andere Gewerbeansiedlungen beeinträchtigt werden.“ Dr. Stöhr unterstrich, man sei in der Planung völlig flexibel, da es südlich der Nordumgehung noch keinerlei Bebauung gebe. (bep)