Bad Vilbel/Karben. Ein Füllhorn schüttete die Stiftung der ehemaligen Bad Vilbeler Volksbank (BVB) bereits zum neunten Mal zur Förderung des naturwissenschaftlichen Unterrichts an Schulen aus. Sechs Schulen aus Bad Vilbel, Karben, Nidderau und Frankfurt konnten sich wieder einmal über Spendenschecks von je 3500 Euro freuen. Davon werden vor allem Unterrichtsmittel für zusätzliche Angebote in Biologie, Chemie und Physik finanziert. Vor allem zusätzliche Angebote ab den fünften Klassen wurden vorgestellt. Man wolle helfen, „jungen Talenten den Weg zu weisen“, erläuterte Stiftungspräsident Dr. Hansgeorg Jehner. Investitionen in Kinder seien welche in die Zukunft, während sie bei Erwachsene eher in den Konsum flössen, betonte er.
Gerade in der fünften und sechsten Klasse seien die Kinder „noch voll im Saft“ und hätten noch Neugier, berichtet Gisela Fröhlich, Projektleiterin an der Nidderauer Bertha-von-Suttner-Schule. Über hundert Schüler erhielten zusätzlichen naturwissenschaftlichen Unterricht, jeweils zwei Stunden nachmittags. Dann geht es hinaus ins Labor von Mutter Natur: Neben Bachpatenschaften wurden in Kooperation mit der Uni Frankfurt die Streuobstwiesen beobachtet. Das Geld wurde etwa für Mikroskope ausgegeben. Großen Zulauf haben fünf naturwissenschaftliche AGs an der Frankfurter Otto-Hahn-Schule, berichtet Fachbereichsleiter Christoph Wege-Peter. Im Wahlpflichtkurs Solarenergie basteln die Schüler Solar-Renner, für das Werkzeug wird Geld gebraucht.
Ein Solargerät, mit dem in der Entwicklungshilfe gekocht wird, steht an der Frankfurter Anna-Schmidt-Schule, so Fachbereichsleiter Herbert Köhler. Dort gibt es Angebote ab der fünften Klasse; AGs bis hin zum Leistungskurs, der in Kooperation mit der Uni Frankfurt anorganische Chemie anbietet. Breit werde das Spendengeld für die Ausstattung der AGs ab der fünften Klasse verwendet, darunter auch für eine Mädchen-Experimentier-AG in der siebten Klasse, sagt Werner Krompholz von der Frankfurter Schule am Ried. Er gab zu bedenken, dass die Naturwissenschaft unterrichtenden Lehrer über 50 seien und es im Rhein-Main-Gebiet kaum Nachwuchs für Chemie und Physik gebe. Quereinsteigern fehle die Erfahrung. Materialien etwa für optische Versuche in der sechsten Klasse kaufte das Georg-Büchner-Gymnasium, wie Fachbereichsleiterin Brigitte Zibis berichtete.
Das Interesse in der Breite wecken plus Begabtenförderung ist das Konzept an der Karbener Kurt-Schumacher-Schule, erklärt Konrektor Franz Will. In Chemie und Physik gehen „Schüler-Studenten“ in einem Kooperationsprogramm zur Uni Frankfurt. (dd)