Bad Vilbel. „Das Leben des Dr. Albert Chambré“ lautet der Titel eines Vortrages von Monica Kingreen am Donnerstag, 22. Januar, um 19.30 Uhr im Kulturzentrum Alte Mühle, Lohstraße 13. Dem gleichen Thema ist auch das nächste Heimatblatt des Vereins für Geschichte und Heimatpflege gewidmet.
Dr. Albert Chambré, von 1925 bis 1933 Direktor der Realschule in Vilbel, hat diese Aufgabe immer als Tätigkeit für seine Stadt empfunden. Er engagierte sich deshalb auch außerhalb seines Schulamtes in seiner Gemeinde. Die Bürger und Schüler brachten ihm Respekt und Anerkennung entgegen. Doch alle Sympathien nutzten ihm nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten nichts mehr. Dr. Chambré wurde als Beamter jüdischen Glaubens 1933 aus dem Schuldienst entfernt, zog später mit seiner Familie nach Frankfurt, wurde von dort 1938 in das KZ Dachau verschleppt und ermordet. Seine Familie emigrierte danach und überlebte so den Holocaust.
Monica Kingreen machte sich, ausgehend von den bekannten Daten über Dr. Albert Chambré, auf die intensive Suche nach Spuren seines Lebens. Sie wurde in zahlreichen Archiven fündig, sammelte Berichte von Zeitzeugen, kontaktierte die beiden Töchter Dr. Chambrés, geht den verschiedenen Lebensstationen nach, nicht nur seiner Kindheit und Jugend, auch seiner pädagogischen Arbeit an verschiedenen Schulen und folgt vor allem auch den Jahren ab 1933 bis zu seinem Tod im KZ Dachau. Kingreen entwickelt ein differenziertes Lebensbild Dr. Chambrés, das es ermöglicht, ihn und die konkreten Umstände seines Lebens genauer kennen zu lernen. (sam)